Robert Klatt
Brennende Elektroautos lassen sich nur schwer löschen. Die Brandbekämpfung ist komplex und erfordert sehr viel Wasser.
Pine Level (U.S.A.). Elektroautos brennen laut Daten des National Transportation Safety Board (NTSB) und des Bureau of Transportation Statistics (BTS) zwar deutlich seltener als Verbrenner, lassen sich aber auch deutlich schwerer löschen. Dies liegt primär an der Hochvoltbatterie, die sich nach der initialen Brandbekämpfung selbstentzünden kann. Leo Steinhauser, ein Kommandant der Feuerwehr Dettingen an der Iller, hat deshalb kürzlich einen Löschsack für Elektroautos entwickelt, der eine erneute Entzündung verhindern kann.
Die meisten Feuerwehren löschen brennende Elektroautos bisher mit Wasser, weil sich Löschschaum, der bei brennendem Treibstoff verwendet wird, nicht gut für Lithium-Ionen-Akkus eignet. Das Pine Level Fire Department hat nun auf der offiziellen Facebookseite bekannt gegeben, wie viel Löschwasser sie für ein brennendes Tesla Model Y auf der I-65 im Bundesstaat Alabama benötigten.
Das Tesla Model Y hat sich laut dem Pine Level Fire Department am ersten Weihnachtsfeiertag auf dem Highway entzündet. Die Feuerwehr musste den Verkehrsweg daraufhin komplett sperren. Zur Löschung des brennenden Elektroautos hat das Pine Level Fire Department Unterstützung aus sechs umliegenden Ortschaften angefordert.
Die Bekämpfung des Brandes hat insgesamt 136.000 Liter Löschwasser benötigt. Beteiligt waren and dem rund einstündigen Einsatz drei Löschfahrzeuge, vier Tankwagen, drei Führungsfahrzeuge, zwei Rettungsfahrzeuge und ein Krankenwagen.
Angesichts der zunehmenden Anzahl an Elektroautos wird es somit deutlich, dass Feuerwehren Spezialausrüstung zum Löschen von Elektroautos benötigen. Neben dem in Deutschland entwickelten Löschsack können auch extrem hitzebeständige Löschdecken helfen, mit denen ein Fahrzeug komplett abgedeckt werden kann.