Sicherheit im Straßenverkehr

Studie: E-Scooter sind so sicher wie Fahrräder

Dennis L.

Wie sicher sind E-Scooter wirklich? Eine aktuelle Studie behauptet: E-Scooter sind so sicher wie Fahrräder. )moc.hsalpsnuvotizaM taraM(Foto: © 

Oft werden die E-Scooter, wie sie vermehrt in Großstädten zu finden sind, als unsicher bezeichnet. Aber sind sie das wirklich? Eine aktuelle Studie hat einmal genauer hingeschaut und kommt zu dem Ergebnis, dass E-Scooter nicht gefährlicher als Fahrräder im Straßenverkehr sind.

Paris (Frankreich). Das International Transport Forum (ITF) mit Sitz in Paris, welches als zwischenstaatliche Organisation insgesamt 65 Mitgliedsstaaten zählt und sich als verkehrspolitischer Denkfabrik sowie globale Kommunikationsplattform des Verkehrswesens sieht, hat in einer aktuellen Studie (PDF) untersucht, wie gefährlich E-Scooter wirklich sind. Das Ergebnis: Die elektrischen Tretroller sind nicht gefährlicher als es Fahrräder im Straßenverkehr sind.

Hervorzuheben sei jedoch, dass es sich bei der Studie nur um für den Straßenverkehr zugelassene E-Scooter handelt, wie es in Deutschland beispielsweise die öffentlichen elektrischen Miet-Scooter oder beispielsweise die StVO-konformen micro E-Scooter sind. Nach Ansicht des ITF sind alle bisherigen Befürchtungen hinsichtlich der Sicherheit im Straßenverkehr von E-Scootern überzogen gewesen.

Autos, Busse, Motorräder und LKW sind schuld an tödlichen Verkehrsunfällen

So geht aus der Studie beispielsweise hervor, dass tödliche Unfälle mit E-Scootern sowie mit Fahrrädern mit etwa 80 Prozent in Verbindung mit motorisierten Kraftfahrzeugen stehen. Ohne Beteiligung eines dritten Verkehrsteilnehmers führt die Fahrt mit einem E-Scooter, wie auch die Fahrt mit einem Fahrrad, nur sehr selten zum Tod. Dies liegt natürlich an niedrigeren Höchstgeschwindigkeiten, welche E-Scooter und Fahrräder erreichen können bzw. erreichen dürfen. In der Bundesrepublik Deutschland liegt diese für E-Scooter, anders als in anderen Ländern, bei nur 20 km/h.

Dies zeigt deutlich, dass die eigentliche Gefahr von Autos, Bussen, Motorrädern und LKW ausgeht. Zwar ist diese Erkenntnis nicht neu, jedoch ist dieser Fakt in den ständigen Sicherheitsdebatten um E-Scooter in den Hintergrund gerückt.

E-Scooter und Fahrräder besser schützen

Eine Studie des britischen Verkehrsministeriums zeigt, dass Fahrradfahrer in der Stadt am gefährdetsten sind. So zeigen Zahlen aus dem Jahr 2015, dass pro eine Milliarde zurückgelegten Meilen mit dem Fahrrad etwa 1.000 Fahrradfahrer getötet oder aber schwer verletzt wurden. Um die Zahlen besser ins Verhältnis zu setzen: Bei einem Auto liegt der Wert weit unter 100.

Die Studie kommt abschließend zu dem Ergebnis, dass mehr Menschen auf alternative Transportmittel umsteigen sollten. Wenn mehr E-Scooter und Fahrräder in den Städten unterwegs und dafür weniger Menschen in Autos unterwegs wären, würde dies die Straßen in den Städten sicherer machen. Zudem schlagen die Forscher vor, spezielle Schulungen für Kraftfahrzeugführer im Umgang mit Kleinstfahrzeugen einzuführen. Durch ein besseres Verständnis füreinander sowie die Reduktion des Kraftfahrzeugverkehrs in den Städten würde der Ansicht der Forscher nach jährlich viele Menschenleben retten.

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