Robert Klatt
Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google und Berater des US-Präsidenten Barack Obama, befürchtet, dass eine künstliche Superintelligenz bald einen Großteil der globalen Energie beanspruchen könnte. Laut ihm müssen die U.S.A. deshalb ihre Stromproduktion deutlich ausbauen.
Washington D.C. (U.S.A.). In den kommenden Jahrzehnten wird der Strombedarf durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) deutlich zunehmen. Kürzlich haben unterschiedliche Großunternehmen, darunter Google, Meta, Amazon, deshalb eine Stellungnahme publiziert, laut der sie einen massiven Ausbau der Atomkraft fordern.
Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google und Berater des damaligen US-Präsidenten Barack Obama, hat nun vor dem US-Kongress ein Szenario skizziert, laut dem eine künstliche Superintelligenz in Zukunft einen Großteil der globalen Energie beanspruchen könnte. Als Reaktion auf diese drohende Entwicklung hat Schmidt einen deutlichen Ausbau der Kraftwerke gefordert.
„Was wir von Ihnen benötigen, ist Energie – in jeder Form. Erneuerbare, nicht erneuerbare, ganz egal. Sie muss vorhanden sein, und zwar schnell.“
Gegenüber dem US-Kongress hat Schmidt erklärt, dass die KI-Branche in Zukunft rund 99 Prozent der globalen Stromerzeugung beanspruchen wird.
„Viele gehen davon aus, dass der Energiebedarf unserer Branche von derzeit drei Prozent auf 99 Prozent der gesamten Stromerzeugung steigen wird. Das wären zusätzlich 29 Gigawatt bis 2027 und weitere 67 Gigawatt bis 2030.“
In seiner Rede hat der ehemalige Google-CEO auch den sogenannten amerikanischen Exzeptionalismus angesprochen, also die Überzeugung, dass die U.S.A. allen anderen Nationen überlegen seien sollen. Schmidt hält demnach eine Bedrohung durch eine chinesische Superintelligenz für real. Andere KI-Forscher sind hingegen überwiegend der Ansicht, dass eine derart fortgeschrittene KI in absehbarer Zeit nicht realistisch ist.
„Wenn China als Erstes eine Superintelligenz entwickelt, verschiebt sich das globale Machtgefüge auf eine Weise, die wir weder verstehen noch vorhersehen können.“
Mehr Befugnisse für KI-Unternehmen
Es ist anzumerken, dass Schmidt hohe Summen in den KI-Sektor investiert hat. Seine Erklärung gegenüber dem US-Kongress könnte deshalb auch dazu dienen, die Entscheidungsträger durch Angst dazu zu bewegen, weitreichende Befugnisse an KI-Unternehmen zu übertragen. Diese gezielte Einflussnahme von Konzernen auf politische Entscheidungsprozesse bezeichnet man als corporate capture.