Robert Klatt
Die Otto Aviation Celera 500L gehört zu den effizientesten Flugzeugen der Welt. In Zukunft soll der Businessjet elektrisch mit einer Wasserstoffbrennstoffzelle starten.
Hollister (U.S.A.). Der Ingenieur und Physikers William M. Otto gründet im Jahr 2008 das Start-up Otto Aviation, mit dem Ziel, einen möglichst effizienten Businessjet zu entwickeln. Entstanden ist dabei das Propellerflugzeug Celera 500L, das bis Herbst 2021 55 Testflüge absolviert hat. Dank seines besonders aerodynamischen zigarrenförmigen Rumpf aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff ist das Flugzeug laut Otto Aviation (PDF) eines der effizientesten Modelle überhaupt.
Im vorne und hinten spitz zulaufenden Rumpf finden sechs Passagiere Platz. Es ist laut dem Start-up möglich, den Rumpf so zu skalieren, dass bis zu 19 Passagiere mitfliegen können. In seiner aktuellen Version wird die Otto Aviation Celera 500L noch von einem 12-Zylinder-Turbodieselmotor mit 550 PS Leistung angetrieben. In Zukunft soll das Flugzeug ohne lokale Schadstoffemissionen abheben. Dazu wird die Otto Aviation Celera 500L mit einem Brennstoffzellen-Elektroantrieb ausgestattet.
Gemeinsam mit dem britisch-amerikanischen Unternehmen Zeroavia wird die Otto Aviation Celera 500L zum Elektroflugzeug umgerüstet. Verwendet wird dazu der ZA600-Antriebsstrang von Zeroavia mit 600 Kilowatt (815 PS) Leistung. Der Strom wird von einer Wasserstoffbrennstoffzelle erzeugt.
Laut dem Unternehmen eignet sich der bauchige Rumpf des Flugzeugs perfekt für die Unterbringung der Wasserstofftanks. Laut Zeroavia ermöglicht eine Tankfüllung eine Reichweite von 1.000 nautischen Meilen (1.852 Kilometer). Wann die ersten Testflüge mit dem elektrischen Antrieb erfolgen, ist noch unklar. Geplant ist, dass die Musterzulassung bei der Federal Aviation Administration (FAA) 2023 abgeschlossen ist. Die Auslieferung der ersten Otto Aviation Celera 500L soll 2025 erfolgen.
Brennstoffzellenantriebe für Flugzeuge testet Zeroavia bereits seit einigen Jahren. Neben der Otto Aviation Celera 500L rüstet das Unternehmen aktuell auch zwei Dornier 228 mit dem ZA600-Antriebsstrang aus. Die Dornier 228 soll bereits in wenigen Monaten mit dem neuen Antrieb starten.