Robert Klatt
Ein neues Material verhindert, dass Schmutz in Toilettenschüsseln kleben bleibt. Dies kann der Wasserverbrauch des Toilettenspülens deutlich reduzieren.
Wuhan (China). Laut wissenschaftlichen Schätzungen benötigt das Toilettenspülen rund 141 Milliarden Liter Wasser täglich. Angesichts der in vielen Regionen der Erde bereits herrschenden Wasserknappheit sucht die Forschung deshalb nach Möglichkeiten, mit denen der Wasserverbrauch der Toiletten reduziert werden kann. Ein Team der Pennsylvania State University (PSU) hat etwa eine Nanobeschichtung für Toiletten entwickelt, die diese praktisch selbstreinigend macht.
Forscher der Huazhong University of Science and Technology (HUST) um Yike Li haben laut einer Publikation im Fachmagazin Advanced Engineering Materials nun ein neues Material entwickelt, dass das Anhaften von Rückständen in Toilettenschüsseln nahezu komplett verhindern kann. Die extrem schmutzabweisende Oberfläche kann somit den Wasserverbrauch des Toilettenspülens deutlich reduzieren.
„Allein die Toilettenspülung verbraucht weltweit mehr als 141 Milliarden Liter Wasser pro Tag, das ist sechsmal so viel wie der gesamte Wasserverbrauch der afrikanischen Bevölkerung.“
Die Abrasion-Resistant Super-Slippery Flush Toilet (ARSSFT) wird mit einem 3D-Drucker produziert. Das spezielle Material besteht aus einer Kombination aus hydrophoben Sandkörnern und Kunststoff. Mit einem Zusatz von silikonhaltigen Gleitmitteln wird eine Oberfläche kreiert, an der kaum etwas kleben bleibt.
Im Gegensatz zur Nanobeschichtung der PSU, dessen Wirksamkeit mit der Zeit nachlässt, bietet die ARSSFT-Toilette eine dauerhaftere Lösung. Ihre Oberflächenstruktur ist von Natur aus porös, was den längerfristigen Erhalt des auf Öl basierenden Gleitfilms ermöglicht.
Advanced Engineering Materials, doi: 10.1002/adem.202300703