Robert Klatt
Die Umstellung auf Wind-, Wasser- und Solarkraft benötigt große Energiespeicher. Hydrostar hat deshalb eine Kombination aus einem Druckluftspeicher und einem Pumpspeicherkraftwerk entwickelt.
Toronto (Kanada). Laut einer Studie Stanford University ist eine komplette Umstellung auf erneuerbare Energie aus Wind-, Wasser- und Solarkraft mit den aktuellen Technologien möglich. Weil die erneuerbaren Energiequellen deutlich volatiler sind als Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke sind, sind neben neuen Kraftwerken aber auch große Energiespeicher nötig. Das kanadische Unternehmen Hydrostor hat deshalb eine Kombination aus einem Druckluftspeicher und einem Pumpspeicherkraftwerk entwickelt.
In Kanada hat das Unternehmen bereits 2019 eine kleine Pilotanlage errichtet, die über einen Zeitraum von sechs Stunden eine Leistung von 1,75 Megawatt (MW) bereitstellen kann. Die Effizienz der Anlage liegt bei 60 Prozent. 40 Prozent der verwendeten Energie gehen also verloren.
Nun hat Hydrostor den Bau eines deutlich größeren Energiespeichers im australischen Outback angekündigt. Der neue Energiespeicher nutzt erneuerbare Energien, mit denen ein Kompressor Druckluft erzeugt. Die abgekühlte Luft wird in einer etwa 300 Meter tiefe Kaverne gepumpt, in der zuvor Zinn, Silber und Blei abgebaut wurden. Dadurch steigt das in der Kaverne vorhandene Wasser durch ein zweites Rohr an die Erdoberfläche auf.
Wenn die gespeicherte Energie wieder benötigt wird, wird die Druckluft abgelassen. Diese treibt einen Generator an, der Strom produziert. Laut dem Unternehmen eignet sich das System als Langzeitspeicher, weil die Luft in der Kaverne durch das hohe Gewicht des Wassers permanent unter Druck steht und nicht entweichen kann.
Die Bauarbeiten des Energiespeichers in Australien sollen bereits Ende 2024 starten und bis 2027 dauern. Der Energiespeicher soll eine Leistung von 200 MW über acht Stunden bereitstellen können, was ausreichend ist, um eine kleine Stadt mit Strom zu versorgen.
In Zukunft soll Hydrostor außerdem einen Energiespeicher in Kaliforniern errichten, der über einen Zeitraum von acht Stunden 500 MW liefern soll. Die Kosten dafür liegen bei etwa 1,5 Milliarden Dollar.