Robert Klatt
Das US-Militär hat auf dem Holloman High Speed Test Track (HHSTT) eine Hyperschallgeschwindigkeit am Boden erreicht. Das Experiment soll dabei helfen, die Effekte des Hyperschalls besser verstehen zu können.
Alamogordo (U.S.A.). Hyperschallwaffen gehören zu den wichtigsten Innovationen der Militärtechnik. China gilt in diesem Bereich aktuell als führend. Neben Raketen mit Hyperschallgeschwindigkeit entwickelt das Land auch ein Hyperschall-Passagierflugzeug, das kommerzielle Flüge mit Mach 6 (7.413 km/h) bereits im Jahr 2035 aufnehmen soll. Auch Russland besitzt Hyperschallwaffen, von denen die Hyperschall-Rakete Kinschal bereits im Ukrainekrieg eingesetzt wurde.
Die hohe Geschwindigkeit der Waffensysteme macht Gegenmaßnahmen schwierig. Die U.S.A. möchte die Lücke zu Russland und China deshalb schnellstmöglich schließen. Kürzlich testete das US-Militär dazu erfolgreich ein Hyperschall-Waffensystem, dass Mach 5 (6.200 km/h) erreichte.
Nun hat die US-Luftwaffe bekannt gegeben, dass auf dem Holloman High Speed Test Track (HHSTT), einem 16 Kilometer langen Einschienensystem auf der Holloman Air Force Base, ein Fahrzeug Mach 5,6 (6914 km/h) am Boden erreichte. Anschließend wurde der Schlitten auf der Teststrecke im US-Bundesstaat New Mexico wieder zum Stehen gebracht.
Problematisch bei solchen Tests ist vor allem die Hitze von mehr als 1.000 Grad Celsius. Weil der im März 2022 erprobte Hyperschall-Marschflugkörper des US-Militärs im Meer landete, konnten die Effekte der hohen Temperatur auf den Rumpf oder die Bordsysteme nicht analysiert werden.
Der Holloman High Speed Test Track (HHSTT) wurde bereits 1949 gebaut, um Hochgeschwindigkeitstests mit Raketen- und Flugzeugkomponenten durchführen zu können. Dank der dabei verwendeten Raketenschlitten ist dies unter kontrollierten Bedingungen möglich. Die Wissenschaftler bezeichnen den HHSTT deshalb als „wichtiges Bindeglied zwischen Laboruntersuchungen und Flugtests in Originalgröße“.