Robert Klatt
Tödliche Autounfälle gehören trotz der verbesserten Fahrzeugsicherheit noch immer zum Alltag. Unfallstatistiken zeigen nun, welche Modellen und Herstellern am häufigsten in Unfälle verwickelt sind.
Woburn (U.S.A.). Crashtests zeigen deutlich, dass sich die Autosicherheit in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark verbessert hat. In den U.S.A. hat die Rate tödlicher Unfälle laut dem Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) in den letzten fünf Jahren trotzdem stark zugenommen. Analysten von iSeeCars.com haben anhand von Daten des National Highway Traffic Safety Administration’s Fatality Analysis Reporting System (FARS) nun untersucht, welche Autos aus den Modelljahren 2018 bis 2022 am häufigsten in tödliche Unfälle verwickelt sind.
„Moderne Fahrzeuggenerationen bieten dank fortschrittlicher Chassis-Designs, Fahrerassistenzsystemen und zahlreicher Airbags einen hervorragenden Schutz für Insassen. Dennoch führen abgelenktes Fahren und höhere Geschwindigkeiten zu steigenden Unfall- und Todesfallzahlen.“
Eine kürzlich publizierte Studie des Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) und des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigt ebenfalls, dass Fahrerassistenzsysteme und teilautomatisiertes Fahren zu mehr Unaufmerksamkeit im Auto führen und die Verkehrssicherheit nicht in allen Situationen erhöhen.
Laut der Analyse von iSeeCars.com gibt es in den U.S.A. mehrere Automodelle, deren Todesfallraten mindestens doppelt so hoch wie der Durchschnitt sind. Die Todesfallraten der fünf Spitzenreiter liegt sogar mehr als viermal über dem Durchschnitt.
Position | Automodell |
Todesfallrate pro Milliarde Fahrzeugmeilen |
Vergleich zum Gesamtdurchschnitt |
1 | Hyundai Venue | 13,9 | 4,9 |
2 | Chevrolet Corvette | 13,6 | 4,8 |
3 | Mitsubishi Mirage | 13,6 | 4,8 |
4 | Porsche 911 | 13,2 | 4,6 |
5 | Honda CR-V Hybrid | 13,2 | 4,6 |
6 | Tesla Model Y | 10,6 | 3,7 |
7 | Mitsubishi Mirage G4 | 10,1 | 3,6 |
8 | Buick Encore GX | 9,8 | 3,4 |
9 | Kia Forte | 8,1 | 2,9 |
10 | Buick Envision | 8,0 | 2,8 |
In der Liste der Autos mit den höchsten Todesfallraten sind vor allem Kleinwagen und Sportwagen vertreten, aber auch hohe SUVs, die aufgrund ihres hohen Schwerpunkts ein höheres Überschlagsrisiko haben als niedrigere Autos.
„Die meisten dieser Fahrzeuge haben hervorragende Sicherheitsbewertungen und schneiden in Crashtests von IIHS und NHTSA gut ab. Das Problem liegt nicht im Fahrzeugdesign, sondern wahrscheinlich in einer Kombination aus Fahrerverhalten und Straßenbedingungen.“
Unterteilt man die Automodelle nach ihrer Fahrzeugklasse, wird deutlich, dass Kleinwagen die höchsten Todesfallraten haben, während Mittel- und Oberklasse sich unter dem Durchschnitt befinden. Dies liegt daran, dass auch moderne Kleinwagen mit aktueller Sicherheitstechnik bei Kollisionen mit schwereren Fahrzeugen physikalisch benachteiligt sind.
Position | Fahrzeugklasse | Todesfallrate pro Milliarde Fahrzeugmeilen |
1 | Kleinwagen | 3,6 |
2 | Gesamtdurchschnitt über alle Autos | 2,8 |
3 | Mittelklasse | 2,5 |
4 | Oberklasse und große SUVs | 2,0 |
„Physik lässt sich nicht überwinden, selbst mit hochfestem Stahl und Airbags. Wenn zwei Kleinwagen kollidieren, gleichen sich die Kräfte aus, und beide Fahrzeuge halten dem Unfall oft gutstand. Trifft jedoch ein Kompaktwagen auf einen großen Pickup, hat der Kleinwagen stets das Nachsehen.“
In den U.S.A. führt Tesla, gefolgt von Kia, Buick, Dodge und Hyundai, die Rangliste der Automarken mit den höchsten Todesfallraten an. Dies liegt laut den Analysten von iSeeCars.com jedoch nicht am Fahrzeugdesign, sondern eher am Fahrer- und Fahrverhalten.
Position | Autohersteller | Todesfallrate pro Milliarde Fahrzeugmeilen |
1 | Tesla | 5,6 |
2 | Kia | 5,5 |
3 | Buick | 4,8 |
4 | Dodge | 4,4 |
5 | Hyundai | 3,9 |
6 | Gesamtdurchschnitt über alle Autos | 2,8 |
„Größe, Gewicht und Höhe eines Fahrzeugs spielen eine wichtige Rolle beim Schutz der Insassen. Doch der größte Faktor für die Sicherheit ist das Vermeiden von Unfällen – und dies hängt maßgeblich vom Verhalten des Fahrers ab. Ein fokussierter, aufmerksamer Fahrer, der sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält und nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht, hat die besten Chancen, sicher anzukommen – unabhängig vom Fahrzeug.“