Robert Klatt
In Deutschland war es 2024 durch den Klimawandel überdurchschnittlich nass und heiß. Temperaturen, die 1990 noch als extrem galten, sind inzwischen normal.
Offenbach (Deutschland). Wissenschaftler des Copernicus Climate Change Service (C3S) haben bereits im Dezember 2024 Daten publiziert, laut denen 2024 das wärmste Jahr seitdem Beginn der Wetteraufzeichnungen wird. Nun hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) seinen finalen Bericht abgegeben, der die Prognose des C3S bestätigt. 2024 war demnach mit einer Mitteltemperatur von 10,9 Grad Celsius das heißeste Jahr in Deutschland seit Messbeginn.
„Erschreckend ist, dass der alte Rekord aus 2023 gleich um 0,3 Grad Celsius übertroffen worden ist. Das ist aus klimatologischer Sicht absolut außergewöhnlich.“
Laut den über Deutschland verteilten Messstationen gab es 2024 im Mittel 52 Sommertage mit einer Maximaltemperatur von über 25 Grad Celsius und zwölf heiße Tage mit einer Maximaltemperatur von über 30 Grad Celsius, also rund dreimal so viele heiße Tage und doppelt so viele Sommertage wie üblich.
2024 war zudem außergewöhnlich niederschlagsreich und zählt zu den zwölf feuchtesten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Mit 902 Litern pro Quadratmeter lag die Niederschlagsmenge deutlich über den Referenzzeiträumen von 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020 (14 %). Besonders hohe Regenmengen wurden im Februar, Mai und September dokumentiert. Die größten Niederschlagsüberschüsse gab es im Nordwesten und Südosten, während die Regenmengen in manchen Regionen wie Sachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg unterdurchschnittlich waren.
„Die Folgen des beschleunigten Klimawandels sind für Deutschland heute schon gravierend.“
Laut dem DWD sind Temperaturen, die früher als extrem galten, inzwischen zur neuen Normalität geworden. Seit 1960 ist jedes Jahrzehnt deutlich wärmer als das vorherige. Die zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 traten alle in den vergangenen 25 Jahren auf. 2023 und 2024 haben neue Rekorde bei der Jahresmitteltemperatur gesetzt. Zudem haben die Schwankungen zwischen sehr nassen und extrem trockenen Jahren in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen.