Robert Klatt
2024 wird das wärmste Jahr seitdem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die globale Jahresmitteltemperatur wird erstmals die 1,5 Grad Celsius Grenze des Pariser Klimaabkommens übertreffen.
Köln (Deutschland). Laut dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union (EU), dem Copernicus Climate Change Service (C3S), hatte der Sommer 2024 die höchsten Temperaturen seitdem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die meisten anderen Monate waren ebenfalls wärmer, als jemals zuvor gemessen wurde. Nun hat der Copernicus Climate Change Service gemeldet, dass auch der November 2024 diesen Trend fortgesetzt hat. Die globalen Mitteltemperaturen lagen bei 14,1 Grad Celsius, also 1,62 Grad Celsius über dem vorindustriellen Durchschnitt. Der November 2024 war damit der zweitwärmste November seitdem Beginn der Messungen und der 16 von 17 vergangenen Monaten, der mindestens 1,5 Grad Celsius wärmer war als das vorindustrielle Mittel.
Es ist deshalb bereits sicher, dass 2024 das wärmste Jahr seitdem Beginn der Wetteraufzeichnungen wird und damit den bisherigen Rekordhalter 2023 ablöst. Die Jahresmitteltemperatur des Jahres 2024 wird zudem erstmals mehr als 1,5 Grad Celsius über den präindustriellen Werten liegen.
„Mit den Copernicus-Daten können wir jetzt nahezu mit Sicherheit bestätigen, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird und das erste Kalenderjahr, das über 1,5 Grad liegt. Das bedeutet nicht, dass das Pariser Abkommen gebrochen wurde, aber es bedeutet, dass ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen dringender denn je sind.“
Wie die Forscher erklären, bezieht sich das 1,5-Grad Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht auf die Mitteltemperatur eines einzelnen Jahres, sondern auf den globalen Durchschnitt von 20 Jahren. Die Rekordtemperatur des Jahres 2024 ist laut ihnen trotzdem ein Alarmzeichen, das die Auswirkungen des Klimawandels verdeutlicht. Wenn diese Grenze oft und lange überschritten wird, nehmen die Effekte des Klimawandels exponentiell zu und können nur noch schwer begrenzt werden.
Laut den Daten des C3S haben Hitzewellen und die Erderwärmungen im Herbst 2024 den Nordosten und Südwesten Europas sowie den Norden Russlands getroffen. Außerdem ist durch den anhaltenden Klimawandel das sommerliche Meereis in der Antarktis signifikant zurückgegangen. Im Jahr 2024 lag die Fläche deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt (- 10 %) und hatte den drittniedrigste Wert nach 2016 und 2023.