Klimawandel

36 Konzerne sind für über die Hälfte der CO₂-Emissionen verantwortlich

 Robert Klatt

Industrieunternehmen erzeugt hohe CO₂-Emissionen )kcotS ebodA33nitram(Foto: © 

Die 36 größten Konzerne für fossile Brennstoffe sind für über 20 Milliarden Tonnen CO₂-Emissionen verantwortlich. Forscher fordern angesichts des Klimawandels Konsequenzen für die Unternehmen.

London (England). Die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre hat laut Daten der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) seit 2004 um mehr als zehn Prozent zugenommen. Obwohl es inzwischen bekannt ist, dass ein nahezu linearer Zusammenhang zwischen der CO₂-Konzentration und der Erderwärmung besteht, steigen die Emissionen noch immer. Forscher von InfluenceMap haben nun eine neue Datenanalyse publiziert, laut der 36 Konzerne für mehr als die Hälfte der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich sind.

Die Daten der Carbon Majors Database zeigen zudem, dass ein Großteil der Konzerne ihre CO₂-Emissionen trotz des Klimawandels im Vergleich zum Vorjahr erhöht hat. Von den insgesamt 169 Unternehmen haben 93 ihre CO₂-Emissionen erhöht (55 %), 73 ihre CO₂-Emissionen reduziert (43 %) und drei nicht verändert (2 %)

20 Milliarden Tonnen CO₂-Emissionen

Laut InfluenceMap sind die 36 größten Konzerne für fossile Brennstoffe für über 20 Milliarden Tonnen CO₂-Emissionen verantwortlich. Die zehn größten Emittenten sind:

Staatliche Unternehmen

  • Aramco (Saudi-Arabien): 1.839 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 4,38 Prozent
  • Coal India (Indien): 1.548 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 3,68 Prozent
  • CHN Energy (China): 1.533 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 3,65 Prozent
  • NIOC (Iran): 1.262 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 2,75 Prozent
  • Jinneng Group (China): 1.228 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 2,92 Prozent

Private Unternehmen

  • ExxonMobil (USA): 562 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 1,3 Prozent
  • Chevron (USA): 487 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 1,1 Prozent
  • Shell (Vereinigtes Königreich): 418 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 0,9 Prozent
  • TotalEnergies (Frankreich): 359 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 0,8 Prozent
  • BP (Vereinigtes Königreich): 347 Millionen Tonnen CO₂, Anteil an globalen CO₂-Emissionen: 0,8 Prozent

Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (Pik), fordert angesichts des Klimawandels Konsequenzen.

„Während einige wenige profitorientierte Unternehmen die Infrastruktur für fossile Brennstoffe weiter ausbauen, treffen die Klimakatastrophen die Regionen am härtesten, in denen die Menschen am wenigsten dazu beigetragen haben, was das Leben von Millionen Menschen beeinträchtigt und uns näher an unkontrollierbare Kipppunkte bringt. Ein globaler Umschwung ist nicht nur dringend, sondern unerlässlich, und er muss bei diesen Hauptakteuren beginnen.“

Eine ähnliche Meinung vertritt auch die frühere Klimachefin der Vereinten Nationen (UN) Christiana Figueres.

„Diese Unternehmen halten die Welt von fossilen Brennstoffen abhängig, ohne Pläne, die Produktion zu drosseln. Die Wissenschaft ist eindeutig: Wir können nicht zu mehr fossilen Brennstoffen und mehr Förderung zurückkehren. Stattdessen müssen wir uns auf die vielen Möglichkeiten eines dekarbonisierten Wirtschaftssystems zubewegen, das für die Menschen und den Planeten funktioniert.“

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