Robert Klatt
China hat ein gigantisches kombiniertes Solar- und Windkraftwerk in der Wüste Gobi in Betrieb genommen. Die erneuerbaren Energien sollen dabei helfen, China bis 2060 klimaneutral zu machen.
Peking (China). China will bis 2060 klimaneutral werden, also eine neutrale CO₂-Bilanz haben. Neben hohen Investitionen in die Windenergie, etwa für die Entwicklung des größten Windkraftwerks der Welt durch die China State Shipbuilding Corporation (CSSC), soll dies vor allem durch den Ausbau der Wind- und Solarkraft erreicht werden. Laut China Daily, der größten englischsprachigen Tageszeitung des Landes, hat China nun ein kombiniertes Solar- und Windkraftwerk in Betrieb genommen.
Das Kraftwerk in der autonomen Region Ningxia Hui am Südrand der Wüste Gobi hat eine Leistung von 1 Gigawatt. Laut dem Betreiber, dem Energiekonzern China Energy Investment (China Energy), soll das Kraftwerk jährlich 1.800 Gigawattstunden elektrischer Energie erzeugen. Dies reicht aus, um etwa 1,5 Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.
Die elektrische Energie des neuen Kraftwerks wird in die zentralchinesische Region Hunan übertragen. Zu diesem Zweck wurde eine spezielle Ultrahochspannungsleitung konstruiert. Wie China Daily berichtet, handelt es sich hierbei um die erste Verbindung ihrer Art. Zukünftige Ausbaupläne umfassen die Errichtung weiterer solcher Leitungen, um umweltfreundlich generierten Strom aus der Gobi-Wüste und anderen ariden Gebieten in die dicht bevölkerten Provinzen im Osten des Landes zu befördern.
Im Herbst 2020 nahm China in der westlichen Provinz Qinghai den damals größten Solarpark des Landes und den zweitgrößten weltweit in Betrieb. Derzeit weist China eine installierte Leistung von 1,26 Terawatt im Bereich erneuerbarer Energien auf, wovon 376 Gigawatt auf Windenergie und 425 Millionen Gigawatt auf Photovoltaik entfallen. Zusätzlich sind weitere Energiequellen wie Wasserkraft, Biomasse und Geothermie im Portfolio vertreten.
Um die Förderung erneuerbarer Energien voranzutreiben, plant China den Bau umfangreicher Solar- und Windenergieanlagen in trockenen Regionen. In der ersten Expansionsphase sollen 100 Gigawatt Kapazität in Wüstenarealen entstehen, wobei die betreffenden Wind- und Solarprojekte bis zum Ende des laufenden Jahres ans Stromnetz angeschlossen werden sollen.