CO₂-Emissionen

Deutsche Autolobby fordert Benzin- und Dieselverbot ab 2045

Robert Klatt

Diesel und Benzin sollen aus Klimaschutzgründen verboten werden )kcotS ebodAnaliM(Foto: © 

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) fordert, dass in Deutschland ab 2045 kein Diesel und Benzin mehr verkauft werden darf. Die Maßnahme soll den Verkehrssektor klimaneutral machen und radikale Maßnahmen wie Fahrverbote überflüssig machen.

Berlin (Deutschland). Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat sich in einem aktuellen Positionspapier für eine ambitionierte Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) in Deutschland ausgesprochen. Laut dem Lobbyverband um die Präsidentin Hildegard Müller sollen fossile Kraftstoffe wie Benzin und Diesel ab dem Jahr 2045 nicht mehr an deutschen Tankstellen verkauft werden dürfen. Es soll dadurch erreicht werden, dass die CO₂-Emissionen der bereits verkauften Autos reduziert werden.

Auch wenn das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektroautos bis zum Jahr 2030, das laut einer Studie des Wuppertal Instituts mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erreicht wird, realisiert werden kann, würden noch etwa 40 Millionen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in Deutschland fahren. Es könnte dadurch zu radikalen Maßnahmen wie Fahrverboten kommen, die das Neugeschäft der Automobilindustrie gefährden.

„Selbst wenn das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos bis 2030 erfüllt wird, fahren dann immer noch mindestens 40 Millionen Pkw und Lkw mit Verbrennungsmotoren auf deutschen Straßen.“

Deutliche Reduzierung der CO₂-Emissionen

Um die geschäftsschädigenden Maßnahmen überflüssig zu machen, fordert der VDA, dass Deutschland bei seiner Umsetzung der RED III eine Reduzierung der CO₂-Intensität im Kraftstoffsektor um 35 Prozent vorschreibt. Bisher sind lediglich 25 Prozent geplant. Außerdem soll die Quote „real“ und nicht nur virtuell die CO₂-Emissionen senken.

Laut dem VDA kann dies erreicht werden, indem die Mineralölkonzerne sich die durch den Handel mit Ladestrom für Elektroautos eingesparten CO₂-Emissionen nur einmal anrechnen lassen dürfen. CO₂-Emissionen, die durch strombasierte Kraftstoffe (E-Fuels), fortschrittliche Biokraftstoffe, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe eingespart werden, sollen die Unternehmen sich hingegen mehrfach anrechne lassen dürfen, um deren Attraktivität zu erhöhen.

Regelung über das Jahr 2030 hinaus

Im Positionspapier erklärt der VDA zudem, dass die neue Regelung über das Jahr 2030 hinausreichen sollen. Es soll so erreicht werden, dass auch Autos und Lkw langfristig Mindestquoten der neuen Treibstoffe nutzen müssen. Laut dem VDA ist zudem ab 2045 ein komplettes Verbot von fossilen Treibstoffen nötig, weil Deutschland sich gesetzlich dazu verpflichtet hat, ab 2045 klimaneutral zu sein.

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