Robert Klatt
Ein Großteil der Deutschen nimmt die Folgen des Klimawandels bereits wahr und befürchtet, dass Gesundheitsprobleme deswegen zunehmen werden.
Berlin (Deutschland). Die Folgen des Klimawandels sind inzwischen auch in Deutschland zu spüren. Eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) kam etwa zu dem Ergebnis, dass es im Jahr 2022 4.500 Hitzetote gab. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (57 %) hält den Umwelt- und Klimaschutz laut einer Umfrage des Umweltbundesamt (UBA) deshalb für ein sehr wichtiges Thema. Laut der repräsentativen Umfrage befürchten viele Deutsche primär, dass der Klimawandel zu mehr Gesundheitsproblemen führt.
Ein Großteil (73 %) gab an, dass sie überzeugt sind, dass der Klimawandel ihre Gesundheit äußerst stark oder stark schaden könnte. Außerdem nehmen die meisten Deutschen (85 %) laut der Umfrage sehr starke oder starke Folgen des Klimawandels, darunter Hitzewellen, Starkregen und andere Extremwettereignisse, bereits jetzt wahr.
Überdies zeigt die Umfrage, dass die Deutschen Anpassungs- und Schutzmaßnahmen gegen den Klimawandel als wichtig ansehen. Ein Großteil der Befragten (90 %) hält besonders Anpassungsmaßnahmen an Hitzewellen, wie den kürzlich von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) verabschiedeten Hitzeschutzplan, sowie Maßnahmen gegen Überschwemmungen bei Starkregen für besonders oder eher wichtig. Auch der Umbau von Wäldern zu Mischwäldern, die robuster bei Trockenheit sind, halten knapp zwei Drittel der Befragten für sehr wichtig.
Die Bundesbürger sehen zudem großen Handlungsbedarf bei der Reduzierung des Plastikmülls (75 %) und des Recycling von Rohstoffen sowie der längeren Nutzungsdauer von Produkten (72 %)
Laut dem Präsidenten des UBA, Dirk Messner, befürwortet ein Großteil der Menschen (90 %) die ökologische Umgestaltung der deutschen Wirtschaft. Der nötige Wandel verursacht bei vielen Bundesbürgern aber Unsicherheiten, etwa über eine weitere Zunahme der sozialen Spaltung (75 %) und einen sozialen Abstieg (40 %).
„Der ökologische Wirtschaftsumbau muss sozialverträglich erfolgen, wenn wir die Menschen auf dem Weg dorthin nicht verlieren wollen. Wir müssen deutlicher machen, dass nachhaltiges Wirtschaften eine Jobmaschine werden kann.“