Kühlsystem

Deutschland spart durch Abschaltung der Atomkraftwerke viel Wasser

 Robert Klatt

Atomkraftwerk Isar bei Landshut )kcotS ebodA3691omen(Foto: © 

In Deutschland ist der Wasserverbrauch durch die Abschaltung der Atomkraftwerke deutlich gesunken. Obwohl die Wind- und Solarkraft deutlich weniger Wasser benötigt, hat die Energieversorgung noch immer den höchsten Bedarf aller Wirtschaftssegmente.

Düsseldorf (Deutschland). In Deutschland hat die rot-grüne Koalition 2022 das Ende der Atomkraftwerke beschlossen. Im Zeitraum vom 14. November 2003 bis 15. April 2023 wurden daraufhin 19 aktive Atomkraftwerke endgültig abgeschaltet. Den größten Anteil an der Stromproduktion haben nun die Wind- und Solarenergie. Nun hat der Verein Deutscher Ingenieure e. V. (VDI) untersucht, wie sich diese Entwicklung auf den Wasserverbrauch ausgewirkt hat.

Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) ist der Wasserverbrauch der Wirtschaft im Zeitraum von 2019 bis 2022 deutlich gesunken (- 16,7 %). Ein Großteil dieser Einsparungen geht auf die Energieversorger zurück.

„Vor allem durch die zwischenzeitliche Stilllegung dreier Kernkraftwerke wurden in der Energieversorgung im Jahr 2022 rund 2,02 Mrd. m³ Wasser weniger genutzt als bei der vorherigen Erhebung im Jahr 2019.“

Energieversorgung hat höchsten Wasserverbrauch

Obwohl der Wasserverbrauch der Energieversorgung deutlich gesunken ist, benötigt das Wirtschaftssegment noch immer am meisten Wasser. 2022 haben Unternehmen aus diesem Bereich 6,59 Milliarden Kubikmeter des 12,75 Milliarden Kubikmeter umfassenden Gesamtverbrauchs aller Betriebe benötigt (51,69 %).

Ein Großteil des Gesamtwasserverbrauchs der Unternehmen ist 2022 auf die Kühlung entfallen (82,9 %). Als die drei kühlwasserintensiven Atomkraftwerke noch aktiv waren, war der Anteil noch höher (85 %).

Hoher Wasserverbrauch in Großkraftwerken

Die zunehmende Umstellung auf erneuerbare Energien hat somit nicht nur dabei geholfen, die CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern auch den Wasserverbrauch. Laut einer Studie der Boston University ist der Wasserverbrauch von Großkraftwerken, also Atomkraftwerken, Gaskraftwerken und Kohlekraftwerken, deutlich höher als bei Solar- und Windkraftwerken.

  • Kohle: 2255 l/MWh bis 2395 l/MWh.
  • Kernkraft: 1912 l/MWh bis 2294 l/MWh.
  • Geothermie: 893 l/MWh bis 1555 l/MWh.
  • Erdgas: 773 l/MWh bis 921 l/MWh.
  • Photovoltaik: 287 l/MWh bis 606 l/MWh.
  • Wind: zwischen 153 l/MWh bis 406 l/MWh.

Wie hoch der Wasserverbrauch genau ist, wird laut der Studie vor allem von der Art des Kühlsystems beeinflusst.

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