Robert Klatt
Die Earth's Black Box sammelt Umweltdaten, aus denen neue Generationen bei einem Kollaps der Erde lernen sollen.
Hobart (Australien). Wissenschaftler der Universität von Tasmanien haben gemeinsam mit dem Unternehmen Clemenger BBDO die sogenannte Earth's Black Box entwickelt. Es handelt sich dabei um eine 10 x 4 x 3 Meter große Box aus 7,5 Zentimeter dicken Stahl, die aktuell auf einer australischen Insel errichtet wird. Das Ziel der Earth's Black Box ist die Speicherung von Umweltdaten für zukünftige Generationen.
Die Box ist dafür mit verschiedenen Speichermedien ausgestattet. Die Stromversorgung erfolgt über Solarzellen. Als Datenquelle nutzt die Earth's Black Box das Internet. Sie kann dazu mit Algorithmen selbstständig nach neuen Informationen über den Klimawandel suchen und diese archivieren. Die Kapazität des Speichers soll für eine Aufzeichnungsdauer von 30 bis 50 Jahren reichen. Sensoren zum Erfassen von Klimadaten hat die Earth's Black Box nicht.
Die umfangreiche Sammlung an Umweltdaten soll unter anderem den Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre, die Temperaturen an Land und in den Meeren, das Artensterben, die Landnutzung und die Versauerung der Meere enthalten. Überdies werden kontextbezogene Daten etwa über Ereignisse wie Klimakonferenzen oder Medienberichte über die Umwelt erfasst.
Das System ist demnach vergleichbar mit der Black Box eines Flugzeugs, die permanent Daten über den Zustand der Maschine erfasst. „Die Idee ist, dass nach einem Kollaps der Erde infolge des Klimawandels dieses unzerstörbare Aufzeichnungsgerät für alle da sein wird, die noch übrig sind, um daraus zu lernen“, erklärt Jim Curtis von Clemenger BBDO der Australian Broadcasting Corporation (ABC).
Entschieden haben sich die Betreiber für den Standort in Tasmanien aufgrund der geopolitischen und geologischen Stabilität. Weitere Kandidaten waren das Emirat Katar, die Insel Malta oder Norwegen.
