Globales Wetterphänomen

El Niño existiert auf der Erde seit mindestens 250 Millionen Jahren

Robert Klatt

National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) )(AAON) noitartsinimdA cirehpsomtA dna cinaecO lanoitaN(Foto: © 

El Niños beeinflussen die Temperatur der Erde stark. Eine Simulation zeigt nun, dass das globale Wetterphänomen bereits vor 250 Millionen Jahren aufgetreten ist, als der Superkontinent Pangaea noch existiert hat.

Durham (U.S.A.). Laut dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union (EU), dem Climate Change Service (CCS), war 2023 das heißeste Jahr seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die bisher existierenden Prognosen deuten darauf hin, dass 2024 einen neuen Temperaturrekord aufstellen wird. Neben dem Klimawandel gehen die hohen Temperaturen der beiden Jahre auch auf einen starken El Niño zurück. Es handelt sich dabei um eine alle zwei bis alle sieben Jahre auftretende Veränderung der Meeresströmungen, die die Wassertemperatur im Pazifik erhöht.

Forscher der Duke University haben nun untersucht, wie lange das globale Wetterphänomen auf der Erde schon vorkommt. Laut ihrer Publikation im Fachmagazin PNAS zeigen Simulationen, dass El Niño und der Gegenspieler La Niña bereits seit 250 Millionen Jahren existieren.

Superkontinent Pangaea auf der Erde

Die Forscher waren von der langen Existenz des Wetterphänomens überrascht, weil die Kontinente der Erde vor 250 Millionen Jahren noch komplett anders angeordnet waren und gemeinsam den Superkontinent Pangaea gebildet haben. Den Pazifik in seiner aktuellen Form gab es also noch nicht. Die Simulation zeigt zudem, dass der Wechsel von El Niño und La Niña damals zu noch größeren Temperaturunterschieden geführt hat als aktuell.

„In jedem Experiment sehen wir eine aktive Südliche Oszillation von El Niño, und fast alle sind stärker als jene, die wir heute haben – manche viel stärker, manche etwas stärker.“

Als Basis der Studie haben die Wissenschaftler Simulationstools verwendet, die das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) verwendet, um die kommende Entwicklung des Weltklimas zu untersuchen. Anstatt diese in die Zukunft zu richten, haben die Forscher mit ihnen jedoch die Vergangenheit untersucht. Sie haben dazu umfassende Daten, darunter zur veränderten Sonnenaktivität, veränderten Küstenverläufen und den CO₂-Gehalt der Atmosphäre verwendet.

„In der Vergangenheit war die Sonneneinstrahlung, die die Erde erreichte, etwa zwei Prozent niedriger als heute, aber das den Planeten erwärmende CO₂ war viel reichlicher vorhanden, sodass die Atmosphäre und die Ozeane viel wärmer waren als heute.“

Oberflächenwinde der Ozeane

Wie Hu Shineng erklärt, haben die Forscher bei der Simulation zudem einen Fokus auf die Oberflächenwinde der Ozeane gelegt. Diese beeinflussen neben der Oberflächentemperatur die Stärke von El Niños signifikant.

„Wir müssen auch die Bewegungen der Atmosphäre betrachten und verstehen, wie sich diese Winde verändern werden.“

Die neuen Erkenntnisse können dabei helfen, bessere Prognosen kommender El Niños zu erstellen.

PNAS, doi: 10.1073/pnas.2404758121

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