Robert Klatt
Die CO₂-Konzentration in der Erdatmosphäre hat ein neues Rekordhoch erreicht. außergewöhnliche Dürren, Überschwemmungsereignisse, Hitzewellen und andere Folgen des dadurch verursachten Klimawandels treffen bereits viele Regionen, darunter auch Deutschland.
Washington D.C. (U.S.A.). Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zeigen, dass der globale Anstieg des Meeresspiegels, der Wärmegehalt der Ozeane und die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre im Jahr 2021 neue Rekordstände erreicht haben. Laut dem 32. State of the Climate-Bericht, an dem auch die American Meteorological Society (AMS) gearbeitet hat, lag der Kohlendioxidgehalt in der Erdatmosphäre bei 414,7 Teilen pro Million (ppm). Das sind 2,3 ppm mehr als im Vorjahr.
„Das ist der höchste Kohlendioxidgehalt in der Erdatmosphäre seit mindestens einer Million Jahren, basierend auf paläoklimatischen Aufzeichnungen.“
Auch die durchschnittliche atmosphärische Methankonzentration erreichte im Jahr 2021 den höchsten Wert seit Beginn ihrer Aufzeichnungen. Der Anstieg von 18 Teilen pro Milliarde (ppb) in diesem Jahr ist höher, als die Wissenschaft jemals zuvor gemessen hat.
Der Zustandsbericht über das Klima und die durch den Klimawandel ausgelösten Veränderungen basiert auf Daten aus mehr als 60 Ländern, die über 530 Wissenschaftler erhoben haben. Erhoben wurden die Daten mithilfe von Messstationen an Land und zu Wasser sowie im Weltraum. Zudem haben die Autoren wichtige Wetterereignisse berücksichtigt. Aufgrund der umfangreichen Datenbasis, die Informationen zu den verschiedenen Klimaindikatoren der Erde liefert, hat die Studie in der Forschung ein hohes Gewicht.
„Die in diesem Bericht präsentierten Daten sind eindeutig – wir sehen nach wie vor immer stichhaltigere wissenschaftliche Beweise dafür, dass der Klimawandel globale Auswirkungen hat und keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt.“
Wie NOAA-Administrator Rick Spinrad erklärt, sind außergewöhnliche Dürren, Überschwemmungsereignisse und Hitzewellen keine Bedrohungen der Zukunft mehr, sondern betreffen viele Regionen der Erde bereits jetzt. Auch in Deutschland hat der Klimawandel im laufenden Jahr einen ungewöhnlich trockenen Sommer mit einem neuen Sonnenrekord verursacht.
Die Effekte der Treibhausgaszunahme werden auch in der Fieberkurve der Erde deutlich. Laut der NOAA zeigen mehrere Studien deutlich, dass die Oberflächentemperaturen auf der Erde seit 2021 bereits 0,21 bis 0,28 Grad Celsius höher waren als der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020. Die Jahre zwischen 2015 und 2021 waren zudem die wärmsten Jahre seit dem Beginn der globalen Temperaturmessungen.
Diese Entwicklung wirkt sich auch auf die Wassertemperatur der Ozeane aus. Der Wärmegehalt der Meere, der von der Oberfläche bis in eine Tiefe von 2.000 Metern gemessen wird, erreichte im Jahr 2021 ebenfalls ein neues Rekordhoch. Auch der Meeresspiegel stieg deutlich und lag etwa 97,0 Millimeter über dem Durchschnitt des Jahres 1993, in dem erstmals globale Aufzeichnungen per Satellit erfolgten.