Robert Klatt
In Deutschland hat der Anteil der erneuerbaren Energien im ersten Quartal 2024 deutlich zugenommen. Vor allem die Windkraft deckt einen signifikanten Teil des Bruttostromverbrauchs.
Berlin (Deutschland). In Deutschland hatten erneuerbare Energien laut Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) 2023 bei der Stromproduktion einen Anteil von 56 Prozent. Den größten Anteil daran hatte die Windenergie, die 139,3 Milliarden Kilowattstunden Strom der insgesamt 251,8 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien produziert hat.
Eine Hochrechnung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zeigt nun, dass erneuerbare Energien auch im ersten Quartal 2024 mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland (56 %) gedeckt haben.
Im ersten Quartal 2024 haben erneuerbare Energien insgesamt 75,9 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Dies ist eine deutliche Steigerung im Vergleich zum ersten Quartal 2023 (+ 9 %). Den größten Anteil daran hatten Windenergieanlagen, die 39,4 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt haben und damit über ein Viertel des Strombedarfs der Bundesrepublik gedeckt haben.
Die Energieproduktion der Wasserkraft war im ersten Quartal 2024 mit 5,3 Milliarden Kilowattstunden Strom ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Sie hat vier Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs gedeckt und ist im Vergleich zum ersten Quartal 2023 signifikant gestiegen (+ 27 %).
Laut Kerstin Andreae, der Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, zeigen die Daten, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gut voranschreitet.
„Die zuletzt stetig steigenden Erneuerbaren-Anteile am Stromverbrauch zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Der Ausbau Erneuerbarer Energien hat zuletzt deutlich zugelegt. Das schlägt sich jetzt in der Stromerzeugung nieder. Klar ist aber auch: Um die Klimaziele zu erreichen, müssen wir noch eine Schippe drauflegen. Das Solarpaket enthält wichtige Instrumente, um sowohl den Ausbau der Photovoltaik als auch den der Windenergie an Land weiter zu beschleunigen. Die vorgesehenen Maßnahmen müssen nun schnell in die Umsetzung gehen. Zudem muss der Aus- und Umbau der Netze weiter vorangetrieben werden, damit der grüne Strom zu den Verbraucherinnen und Verbraucher gelangt.“
Ausreichend ist die aktuelle Ausbaugeschwindigkeit laut einer Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln (EWI) aber nicht. In Deutschland müssten demnach täglich 5,8 neue Windkraftanlagen entstehen, um bis 2030 einen Ökostromanteil von mindestens 80 Prozent zu erreichen. Die tatsächliche Ausbaugeschwindigkeit ist bisher aber deutlich geringer.