Robert Klatt
Die dänische Carlsberg Brauerei hat eine nachhaltige Bierflasche aus Holzfasern und dem pflanzlichen Kunststoff PEF entwickelt. Im Vergleich zu Dosen oder Glasflaschen bleibt das Bier durch die umweltfreundliche Verpackung länger kühl.
Kopenhagen (Dänemark). Die dänische Carlsberg Brauerei arbeitet gemeinsam mit dem Innovationsexperten ecoXpac, dem Verpackungsunternehmen BillerudKorsnäs und der Dänischen Technischen Universität im Rahmen des Projekts Green Fibre Bottle seit rund sieben Jahren an einer umweltfreundlicheren Bierflasche. Nun hat Carlsberg die erste biobasierte und recycelbare Bierflasche aus nachhaltigen Holzfasern im Rahmen eines Pilotprojekts erprobt.
Dazu wurden 8.000 Green Fibre Bottles in den westeuropäischen Märkten Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Großbritannien, Polen, Deutschland und Frankreich bei ausgewählten Festivals verteilt. Das dabei gewonnene Feedback der Verbraucher soll bei der Weiterentwicklung der Verpackung helfen.
„Wir freuen uns, unsere neue Fibre Bottle in die Hände der Verbraucher zu geben, damit sie sie selbst erleben können. Dieses Pilotprojekt dient einem größeren Zweck, indem es die Produktion, Leistung und das Recycling dieses Produkts in großem Maßstab testet“, erklärt Stephane Munch, VP für Group Development bei Carlsberg.
Die Innenwand der Faserflasche besteht aus einer Polymerauskleidung aus dem pflanzlichen Kunststoff Polyethylenfuranoat (PEF), die Avantium, eines der führenden Unternehmen für erneuerbare Chemie, entwickelt hat. PEF wird komplett aus natürlichen Rohstoffen produziert und ist mit bereits existierenden Kunststoffrecyclingsystemen kompatibel. Sollte PEF in der Umwelt landen, kann es natürlich abgebaut werden. Zudem schützt PEF das Bier besser als herkömmliche Innenwände aus PET-Kunststoff, der auf Basis fossiler Brennstoffe produziert wird.
Die Außenhülle der Green Fibre Bottle besteht aus nachhaltig gewonnenen Holzfasern, die das Verpackungsunternehmens Paboco produziert. Sie ist damit nachhaltig und biobasiert. Überdies hat die Außenhülle gute isolierende Eigenschaften, die das Bier länger kühl halten als Dosen oder Glasflaschen.
Als einziger Teil der Bierflasche ist der Verschluss in der aktuellen Generation 2.0 der Green Fibre Bottle noch nicht biobasiert. Carlsberg, Paboco und weitere Partner entwickeln jedoch bereits einen alternativen Flaschenverschluss auf Faserbasis, der 2023 mit der Generation 3.0 der Green Fibre Bottle vorgestellt werden soll.
Bereits die aktuelle Version der Green Fibre Bottle produziert deutlich weniger Emissionen als Flaschen aus Glas. In der Generation 3.0 sollen die Emissionen bis zu 80 Prozent geringer sein als bei aktuellen Einweg-Glasflaschen. Das Ziel des Projekts ist es, eine Faserflasche zu entwickeln, deren CO₂-Fußabdruck so niedrig ist wie bei einer nachfüllbaren Glasflasche.
Die Green Fibre Bottle ist damit ein essenzieller Bestandteil des Carlsbergs Nachhaltigkeitsprogramm Together Towards ZERO, das vorsieht, dass die Brauereien des Unternehmens bis 2030 keinerlei CO₂ mehr produzieren sollen. Zudem sollen die CO₂-Emissionen der entlang der Wertschöpfungskette um 30 Prozent reduzieren werden.
Damit dies gelingt, setzt Carlsbergs nicht nur auf umweltfreundliche Verpackungen, sondern auch auf vollständig biologisch und regenerativ angebauter Gerste, die vom Gerstenmalzlieferanten Soufflet bezogen wird.