Robert Klatt
Der Anteil von Elektroautos nimmt in den meisten Ländern, darunter auch Deutschland, stetig zu. In einem Land hat er nun erstmals Benziner übertroffen.
Trondheim (Norwegen). In den meisten Ländern, darunter auch Deutschland, nimmt der Anteil an Elektroautos stetig zu. Äthiopien hat als erstes Land zudem kürzlich die Neuzulassung von Autos mit Verbrennungsmotor verboten. Eine Studie der Norwegian University of Science and Technology (NTNU) zeigt nun, dass der Umstieg von Autos mit Benzinmotor auf Elektroautos in keinem Land so schnell abläuft wie in Norwegen.
Laut der Publikation im Fachmagazin Communications Earth & Environment sind in Norwegen erstmals mehr reine Elektroautos (754.303) zugelassen als Benziner (753.905). Wie der norwegische Informationsrat für den Straßenverkehr (OFV) mitteilt, haben Dieselautos an den rund 2,8 Millionen zugelassenen Fahrzeugen aber noch immer den höchsten Anteil.
„Das ist historisch. Ein Meilenstein, den vor zehn Jahren nur wenige in Betracht gezogen hätten.“
Sollte bei Entwicklung beibehalten werden, könnte Norwegen das erste Land sein, in dem Elektroautos den Straßenverkehr dominieren. Vor 20 Jahren haben in dem skandinavischen Land noch Benziner (1,6 Millionen) und Diesel (230.000) dominiert, während es kaum Elektroautos (1.000) gab.
Im August 2024 hatten Elektroautos bei den Neuzulassungen in Norwegen bereits einen extrem hohen Anteil (94,3 %), was unter anderem an hohen Steuervergünstigen liegt. Der Anteil in der Europäischen Union (EU) war im gesamten Jahr 2024 deutlich geringer (12,5 %). Ab dem kommenden Jahr können in Norwegen nur noch Elektroautos neu zugelassen werden.
Die Studie zeigt zudem, dass auch in Norwegen vor allem wohlhabende Haushalte Elektroautos fahren. Über die Hälfte der Haushalte mit zumindest einem Elektroauto besitzt drei oder mehr Elektroautos. Analysen zeigen jedoch, dass dadurch in den kommenden Jahren viele elektrische Gebrauchtwagen auf den Markt kommen werden, die auch Haushalte mit einem geringeren Einkommen kaufen können.
Communications Earth & Environment, doi: 10.1038/s43247-024-01303-z
