Robert Klatt
Die Intensität und Häufigkeit von Waldbränden haben sich seit 2003 verdoppelt. Dies liegt vor allem an Hitzewellen und Dürrephasen, die durch den Klimawandel immer öfter auftreten.
Tasmania (Australien). In den letzten Jahren haben unterschiedliche Studien gezeigt, dass der Klimawandel und die aus im resultierenden Hitzewellen und Dürrephasen zu mehr Wald- und Buschbrände führen. Forscher der University of East Anglia (UEA) haben etwa ermittelt, dass die Brandsaison durch die Wetterbedingungen seit 1979 um zwei Wochen länger wurde. Nun haben Forscher der University of Tasmania (UTAS) untersucht, ob und wie sich die Häufigkeit und Intensität von starken Waldbränden im Zeitraum von 2003 bis 2023 verändert hat.
Laut der Publikation im Fachmagazin Nature Ecology & Evolution haben die Forscher dazu Satellitenbilder analysiert, aus denen hervorgeht, dass die Häufigkeit und Intensität der Waldbrände sich im Untersuchungszeitrum verdoppelt hat. Am extremsten waren die Waldbrände in den letzten sechs Jahren, vor allem 2023, dem heißesten Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
„Die zunehmende Häufigkeit und das Ausmaß extremer Waldbrandereignisse stehen im Einklang mit der globalen Erwärmung und unterstreichen die Dringlichkeit, mit der wir uns an ein Klima anpassen müssen, das extreme Waldbrände begünstigt.“
Insgesamt haben die Forscher rund 88 Millionen Satellitenbildern und die Strahlungsleistung von 31 Millionen Ereignissen analysiert. Die Strahlungsleistung eines Waldbrandes zeigt die Energiemenge, die durch das Feuer in Form von Wärmestrahlung emittiert wird. Im untersuchten Zeitabschnitt haben die Forscher insgesamt 2.913 extreme Waldbrände entdeckt, die primär in Nordamerika, Sibirien und Australien sowie Südamerika und Südafrika aufgetreten sind.
Im Untersuchungszeitraum waren die Waldbrände in Australien, die auch Black Summer Bushfires genannt werden, aus den Jahren 2019 und 2020 am größten.
„Diese energetisch extremen Brände setzten außerordentliche Mengen an Kohlendioxid und Rauch frei, töteten schätzungsweise 2,8 Milliarden Wirbeltiere und betrafen die gesamten geografischen Verbreitungsgebiete von 116 Pflanzenarten.“
Die starke Zunahme der Waldbrände geht jedoch primär auf die Nordhalbkugel zurück. Die Anzahl der starken Waldbrände in Nadelwäldern ist von sechs im Jahr 2003 auf 67 im Jahr 2023 gestiegen. Auch die Anzahl der Waldbrände in der borealen Wäldern in Europa, Russland und Nordamerika hat sich in diesem Zeitraum versiebenfacht. Laut den Forschern liegt dies primär an der zunehmenden Trockenheit in diesen Regionen. Global ist die Anzahl der extremen Waldbrände von 100 pro Jahr im Jahr 2003 auf über 200 pro Jahr im Jahr 2003 gestiegen.
Nature Ecology & Evolution, doi: 10.1038/s41559-024-02452-2