Robert Klatt
Fleisch ist die ineffizienteste Form der Nahrungsmittelproduktion. Der hohe Konsum gefährdet deshalb die zukünftige globale Lebensmittelversorgung.
New York City (U.S.A.). Laut der Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy& „The Coming Sustainable Food Revolution“ (Die kommende nachhaltige Ernährungsrevolution) gefährdet die aktuelle Nahrungsmittelproduktion die künftige globale Lebensmittelversorgung. Bereits jetzt ist die Nahrungsmittelindustrie demnach für drei Viertel der Nährstoffbelastung in Gewässern, für zwei Drittel des globalen Frischwasserverbrauchs und für ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich.
In den kommenden Jahren wird die Umweltbelastung durch die Nahrungsmittelindustrie angesichts der steigenden Weltbevölkerung weiter zunehmen, wenn diese nicht grundlegend umgestellt wird. Wie die Autoren erklären, hat der Ukrainekrieg verdeutlicht, dass global betrachtet bereits kleine Störungen ausreichen, um das aktuelle System aus dem Gleichgewicht zu bringen und einen deutlichen Anstieg der weltweiten Nahrungsmittelpreise zu verursachen.
Besonders problematisch ist laut der Studie der in den letzten Jahrzehnten global stark gestiegene Fleischkonsum. Inzwischen wird ein Großteil der landwirtschaftlichen Flächen (80 %) direkt oder indirekt für die Fleischproduktion verwendet, obwohl das produzierte Fleisch nur einen kleinen Teil des weltweiten Kalorienbedarfs (11 %) deckt. Fleisch ist somit die ineffiziente Form der Nahrungsmittelproduktion und verbraucht die 100-fachen Landressourcen, um die gleiche Menge an Kalorien zu produzieren wie Pflanzen.
Um in Zukunft die Ernährung der Weltbevölkerung sicherstellen zu können, ist eine Veränderung der Essgewohnheiten deshalb von hoher Bedeutung.
„Wenn die Welt weiterhin stark in die am wenigsten produktive Form der Nahrungsmittelerzeugung investiert, laufen wir Gefahr, ein Modell zu verdoppeln, das von Anfang an nicht nachhaltig war.“
In den Industrieländern findet bereits ein Wandel von eher Ernährung mit einem hohen Fleischanteil hin zu einer eher pflanzlichen Ernährung statt. Obwohl dieser Prozess langsam abläuft, sehen die Autoren hier ein großes Potenzial. Zudem gibt es auch innerhalb der Fleischsorten starke Unterschiede. Würde man das gesamte Rindfleisch durch Hühnerfleisch ersetzen, würden der Wasserverbrauch (- 30 %) und die Kohlendioxidemissionen (-50 %) der Fleischproduktion stark sinken. Eine Umstellung auf eine vegetarische oder vegane Ernährung hätte jedoch noch deutlich größere Effekte.