Klimawandel hält an

Geschwindigkeit der Erderwärmung nimmt ab

 Robert Klatt

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Die aktuelle Geschwindigkeit der Erderwärmung sinkt in den kommenden Jahrzehnten, wenn die Klimaschutzmaßnahmen, darunter vor allem die geplante Reduzierung der CO₂-Emissionen, umgesetzt werden. Weil die globale Erwärmung nicht komplett gestoppt wird, werden die klimawandelbedingten Schäden jedoch weiter steigen.

Stanford (U.S.A.). Wetterstationen haben in den letzten Monaten unterschiedliche Temperaturrekorde aufgezeichnet. Laut dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union (EU), dem Climate Change Service (CCS), war 2023 das wärmste Jahr seit 2.000 Jahren und im Juli 2024 wurde der heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemessen. Obwohl diese Rekorde darauf hindeuten, dass der Klimawandel immer schneller abläuft, haben Forscher des Carnegie Institution for Science nun eine Studie publiziert, laut der die Rate der Erderwärmung bald wieder abnimmt.

Laut der Publikation im Fachmagazin Environmental Research Letters sinkt die Geschwindigkeit, mit der die Temperaturen auf der Erde zunehmen, in den nächsten Jahrzehnten wieder, wenn die aktuellen Klimaschutzmaßnahmen beibehalten werden und die globalen CO₂-Emissionen im geplanten Umfang sinken. Die Autoren erklären jedoch, dass der Klimawandel weiter fortschreitet, auch wenn die geplanten Klimaschutzmaßnahmen vollständig umgesetzt werden. In den kommenden Jahrzehnten werden die klimawandelbedingten Schäden deshalb weiter zunehmen.

0,15 Grad Celsius Erderwärmung pro Dekade

Die aktuellen Temperaturrekorde gehen nicht nur auf den Klimawandel zurück, sondern auch auf starke Sondereffekte wie das Wetterphänomen El Niño und die reduzierten Emissionen von Schwefelaerosolen. Die Forscher haben deshalb die Einflüsse dieser Sondereffekte herausgerechnet. Laut ihrer geglätteten Projektionen sinkt die Rate der Erderwärmung von aktuell rund 0,21 Grad Celsius pro Dekade bis 2050 auf 0,15 Grad Celsius pro Dekade. Der errechnete Rückgang bei der Rate der Erderwärmung entspricht dem prognostizierten Rückgang von Treibhausgasemissionen.

Zudem erklären die Wissenschaftler, dass die starken Sondereffekte die Aufheizung der Erde durch den Klimawandel in der Vergangenheit zeitweise überdeckt haben. Sie sind jedoch nicht allein für die hohen Erwärmungsraten verantwortlich. Es ist laut ihnen deshalb möglich, dass die Wissenschaft in älteren Klimamodellen manche Klimaeffekte nicht ausreichend berücksichtigt hat. Die kommenden Auswirkungen des Klimawandels könnten deshalb noch größer werden, als bisher gedacht wurde.

Environmental Research Letters, doi: 10.1088/1748-9326/ad6018

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