Robert Klatt
Google, Meta, Amazon und andere Konzerne fordern einen massiven Ausbau der Atomkraft. Laut ihnen können Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und die Produktion von synthetischen Kraftstoffen ansonsten kaum umgesetzt werden, weil sie einen enormen Energiebedarf haben.
London (England). Der Strombedarf wird in den kommenden Jahren durch neue Technologien, darunter Elektroautos und Künstliche Intelligenz (KI), deutlich zunehmen. Kürzlich hat die Internationale Energieagentur (IEA) deshalb eine Studie publiziert, in der sie von einem globalen Comeback der Atomkraft spricht. Nun hat auch die World Nuclear Association, der globale Branchenverband der Kernenergie, eine Erklärung veröffentlicht, laut der die globale Atomkraft bis 2050 verdreifacht werden soll.
Die Absichtserklärung wurde von unterschiedlichen Großunternehmen, darunter Google, Meta, Amazon, unterzeichnet. Diese sehen den radikalen Kurswechsel wegen des zunehmenden Energiebedarfs als alternativlos an.
Laut der Erklärung der World Nuclear Association nimmt der Strombedarf der Weltwirtschaft kontinuierlich zu, obwohl die Energieeffizienz bei vielen Technologien und in den meisten Wirtschaftszweigen stetig besser wird. Großunternehmen benötigen deshalb Atomkraftwerke, weil laut den Unterzeichnern der Absichtserklärung ansonsten keine unterbrechungsfreie Stromversorgung garantiert werden kann.
Das globale Wirtschaftswachstum kann demnach nur mit einem vielseitigen Energiemix aufrechterhalten werden, der auch nukleare Energien umfasst. Aktuell produzieren die etwa 440 aktiven Atomreaktoren rund neun Prozent des globalen Stroms.
Die unterzeichnenden Unternehmen erklären, dass der hohe Energiebedarf vor allem durch neue Technologien entsteht, darunter Künstliche Intelligenz (KI), die Produktion von synthetischen Kraftstoffen und die Elektrifizierung von industriellen Prozessen.
Laut den Unternehmen soll der starke Ausbau der Atomkraft dabei helfen, die CO₂-Emissionen und damit auch den Klimawandel zu begrenzen. Ohne Atomkraftwerke müssten laut ihnen mehr Gas- und Kohlekraftwerke betrieben werden, um den Strombedarf zu decken.