Robert Klatt
Der Sommer 2024 hatte im globalen Mittel die höchsten Temperaturen seitdem Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch in Europa waren die Temperaturen ungewöhnlich hoch.
Köln (Deutschland). Forscher der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der University of Cambridge haben kürzlich eine Studie publiziert, laut der der Sommer 2023 auf der Nordhalbkugel der wärmste Sommer seit 2.000 Jahren war. Laut dem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union (EU), dem Climate Change Service (CCS), war der Sommer 2024 noch heißer und hatte im globalen Mittel die höchsten Temperaturen seitdem Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Im Juni, Juli und August 2024 lag die Temperatur laut Milliarden von Messdaten, die mit Wetterstationen, Flugzeugen, Schiffen und Satelliten auf der ganzen Welt erhoben wurden, 0,69 Grad Celsius über dem Referenzzeitraum von 1991 bis 2020. Die mittlere globale Oberflächentemperatur lag im August bei 16,82 Grad Celsius, also 1,51 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau.
„In den letzten drei Monaten des Jahres 2024 hat die Erde den heißesten Juni und August, den heißesten Tag und den heißesten borealen Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.“
Die 1,5-Grad-Grenze wurde laut dem CCS in zwölf der letzten 13 Monate gebrochen. Das Pariser Klimaziel, laut dem die Erderwärmung durch den Klimawandel auf unter 1,5 Grad Celsius begrenzt werden soll, gilt trotzdem noch nicht als verfehlt.
Die Messungen des CCS deuten zudem darauf hin, dass 2024 das wärmste Jahr seitdem Beginn der Wetteraufzeichnungen wird. Seit Jahresbeginn lag die Temperatur im Mittel 0,7 Grad Celsius über dem Referenzzeitraum. Es handelt sich dabei um den höchsten je gemessenen Wert. Damit das laufende Jahr keinen Temperaturrekord aufstellt, müsste die Abweichung in den kommenden Monaten um mindestens 0,3 Grad Celsius sinken. Eine solche Temperaturentwicklung gab es jedoch noch nie.
