Robert Klatt
Klimaexperten haben erwartet, dass sich der Januar 2025 aufgrund des Wetterphänomens La Niña leicht abkühlt. Tatsächlich hat die globale Durchschnittstemperatur jedoch einen neuen Rekord erreicht.
Köln (Deutschland). Laut dem Copernicus Climate Change Service (C3S), einem Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union (EU), hat der Januar 2025 einen Temperaturrekord gebrochen. Die globale Durchschnittstemperatur lag bei 13,23 Grad Celsius, also 1,75 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. In Europa waren die Temperaturen im Januar 2025 die zweithöchsten nach dem Januar 2020.
„Der Januar 2025 ist ein weiterer überraschender Monat und setzt die Rekordtemperaturen fort, die in den letzten zwei Jahren beobachtet wurden – trotz der Entwicklung von La-Niña-Bedingungen im tropischen Pazifik und deren vorübergehend kühlendem Effekt auf die globalen Temperaturen.“
Im Zeitraum von Februar 2024 bis Januar 2025 lagen die globalen Temperaturen im Mittel 1,61 Grad Celsius über dem Durchschnitt von 1850 bis 1900. Der Januar 2025 war der 18 Monat in einem 19-monatigen Zeitraum, in dem die Temperaturen zumindest 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau lag.
Das Wetterphänomen La Niña, das Gegenstück des El Niño, sorgt für eine Abkühlung der Meeresoberfläche des Pazifiks und deutliche Luftdruckveränderungen. Wissenschaftler haben erwartet, dass die Rekordtemperaturen aus 2023 und 2024 durch den Beginn von La Niña abreißen würden. Die nun publizierten Daten deuten hingegen daraufhin, dass La Niña bereits langsamer wird und bis März 2025 komplett verschwinden könnte.
Die Wetterdaten zeigen zudem, dass es im Januar 2025 in vielen Regionen Westeuropas sowie im Baltikum, Skandinavien und Italien überdurchschnittlich viel geregnet hat. Die Niederschläge haben in mehreren Gebieten Überschwemmungen verursacht.
Die Meeresoberflächentemperatur lag im Januar 2025 im globalen Mittel bei 20,78 Grad Celsius. Es handelt sich dabei um die zweithöchste Temperatur in einem Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.