Attributionsstudie zeigt:

Klimawandel verschärft extreme Regenfälle in Süddeutschland

Robert Klatt

Hochwasser in Bayern )kcotS ebodAanasaw(Foto: © 

In Bayern und Baden-Württemberg kam es kürzlich zu Sturzfluten und Überschwemmungen. Durch den Klimawandel werden solche Extremwettereignisse in Zukunft deutlich öfter auftreten.

Potsdam (Deutschland). Eine Studie der Technischen Universität Wien (TU) kam bereits 2019 zu dem Ergebnis, dass extreme Regenfälle und Hochwasser aufgrund des Klimawandels in Deutschland stark zunehmen werden. Ein Beispiel dafür sind die hohen Niederschläge, die zwischen dem 30.05. und dem 03.06.2024 in Bayern und Baden-Württemberg Sturzfluten und Überschwemmungen verursacht haben. Eine Studie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt nun, dass solche Ereignisse in Zukunft öfter auftreten werden.

Die Wissenschaftler des Regionalen Klimabüros Potsdam haben ermittelt, dass bei der aktuellen klimatischen Situation etwa alle 30 Jahre in extreme Regenfälle in Süddeutschland auftreten. Sollte der Klimawandel voranschreiten und die globale Temperatur um zwei Grad Celsius zunehmen, würden solche Extremwettereignisse in Bayern und Baden-Württemberg alle 23 bis 25 Jahre auftreten. Vor dem Klimawandel kam es in der Region nur alle 42 Jahre zu so starken Regenfällen.

Einzugsgebiete der Neckar und Donau

Die Attributionsstudie hat vor allem die Einzugsgebiete der Flüsse Neckar und Donau untersucht. Als Datenbasis der Studie haben die Forscher meteorologische Daten der letzten Jahrzehnte verwendet und diese mit einer komplexen Klimasimulation ergänzt. In diesen Gegenden ist die Wahrscheinlichkeit für Regenfälle wie zwischen dem 30.05. und dem 03.06.2024 oder noch stärkere Regenfälle durch den Klimawandel um den Faktor 1,4 gestiegen. Laut den Berechnungen nimmt neben der Häufigkeit auch die Intensität der Extremwettereignisse zu (+ 4 %).

„Ein solches Ereignis bringt somit heute vier Millimeter (Liter pro Quadratmeter) mehr Niederschlag als in einem 1,2 Grad kühleren Klima.“

Laut den Forschern kann Luft bei höheren Temperaturen mehr Wasserdampf aufnehmen. Dies führt prinzipiell zu stärkeren Niederschlägen, die in Sturzfluten und Überschwemmungen enden können.

„Dieses erhöhte Aufnahmevermögen führt zusammen mit einer stärkeren Verdunstung über den wärmeren Meeresoberflächen zu mehr Feuchtigkeitsaufnahme in der Luft über dem Meer. Durch den Klimawandel nimmt das Potenzial für Starkniederschläge daher grundsätzlich zu.“

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