Forsa-Studie

Leitungswasser trinken wird in Deutschland zunehmend beliebter

Dennis L.

Eine aktuelle Forsa-Studie zeigt es deutlich: Immer mehr Deutsche bevorzugen Leitungswasser als Trinkwasser. Dies spart nicht nur Kosten und ist gesund, sondern hilft auch der Umwelt. )moc.hsalpsnunedewS retaweulB(Foto: © 

Einfach das eigene Leitungswasser trinken und mehr Geld ausgeben und dafür Flaschenwasser im Supermarkt kaufen? Welches Wasser ist gesünder? Welches Wasser ist für Kinder am besten und welche Argumente sprechen klar für das Leitungswasser und welche dagegen?

Berlin (Deutschland). In Deutschland geht der Trend ganz klar weg vom Flaschenwasser, hin zum Leitungswasser. Sogar im Restaurant ist es wieder üblich geworden, Wasser aus der Leitung zu bestellen. Doch warum trinken die Menschen eigentlich wieder vermehrt Leitungswasser und worin liegen die Vor- und worin die Nachteile?

Mineralwasser in Flaschen war lange Zeit ein Symbol für den Genuss von gesundem Wasser und gutem Geschmack. Doch immer mehr Deutsche verzichten auf das überteuerte Wasser aus der Flasche und bevorzugen zunehmend einfaches Leitungswasser. So ist mittlerweile bereits ein Drittel der Deutschen davon überzeugt, dass das Leitungswasser nicht nur gesünder und billiger, sondern auch besser für die Umwelt ist als das gekaufte Wasser aus dem Getränkemarkt. Selbst Menschen, die lieber Wasser mit Kohlensäure trinken, können dank preiswerten Wassersprudlern für zu Hause schnell in den Genuss von leckerem und gesunden Mineralwasser kommen - ganz ohne schwere Kisten zu schleppen.

Deutsches Leitungswasser ist von höchster Qualität

Deutsches Leitungswasser ist eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel der Welt, absolut unbedenklich und von höchster Qualität. Aus diesem Grund wird Leitungswasser auch für alle Altersgruppen empfohlen und auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und das Forschungsinstitut für Kinderernährung befürworten Leitungswasser als Durstlöscher für Kinder.

Vor allem in den heißen Sommermonaten ist Leitungswasser eine erfrischende Alternative zu süßen Limonaden und ähnlichen Getränken. Zudem wird es gerne für Tee und Kaffee sowie zum kochen benutzt.

Allerdings sollten die Verbraucher Leitungswasser nicht einfach so aus dem Hahn trinken. Damit die Qualität auch dann noch stimmt, wenn es zu Hause aus dem Wasserhahn fließt, raten Fachleute dringend zu einer Wasseranalyse für Privathaushalte, denn die Verantwortung für die Sicherstellung der Wasserqualität von privaten Hausinstallationen liegt beim Eigentümer.

Wasserrohre im Haus können das Trinkwasser belasten

Die deutsche Trinkwasserverordnung legt die hohen Standards für die Qualität unseres Trinkwassers fest. So regelt die Trinkwasserverordnung auch alle Kontroll- und Haftungsfragen rund um die Qualität des Trinkwassers, wodurch gewährleistet ist, dass nur trinkbares Wasser höchster Qualität durch die städtischen Wasserleitungen fließt - dafür haften die Wasserversorger.

Die gesetzliche Haftung für die Qualität des Leitungswassers endet an der Übergabestelle, die in der Regel der Wasserzähler darstellt. Sobald das Wasser diesen Punkt passiert, ist der Hausbesitzer verantwortlich. Ab diesem Punkt sind Verunreinigungen leider keine Seltenheit, vor allem bei Immobilien mit alten Rohrleitungen. Klarheit über die Trinkwasserqualität bietet hier ein Wassertest oder spezielle Wasserfilter, die heute wirklich einfach zu installieren sind.

Zu den ganz klassischen Quellen, welche das Leitungswasser im eigenen Haus verunreinigen können zählen beispielsweise:

  • Technische Probleme bei der Wassererwärmung. Dadurch können sich Legionellen und ähnliche gefährliche Erreger in den Wasserleitungen vermehren.
  • Veraltete und marode Wasserleitungen. Diese können Schwermetalle wie Blei, Kupfer oder Nickel ins Leitungswasser abgeben und stellen somit eine erhebliche gesundheitliche Gefahr dar.
  • Stagnationswasser in wenig gebrauchten Leitungen. Diese stellen durch Ablagerungen und Biofilme ideale Brutstätten für Keime und Bakterien dar.
  • Veraltete Armaturen in Bad und Küche. Diese beinhalten oftmals Substanzen, welche über die Zeit an das Trinkwasser abgegeben werden und sich ebenfalls negativ auf die Gesundheit auswirken.

Wasserkontrolle und Wasserfilter schaffen Klarheit Abhilfe bei belastetem Leitungswasser

Im ersten Schritt sollte daher stets eine Wasserkontrolle durchgeführt werden. Dafür gibt es einfache und kostengünstige Tests, die von anerkannten Laboren binnen weniger Tage untersucht werden.

Stellt sich eine Belastung des Trinkwassers heraus und möchte man auch in Zukunft das Leitungswasser trinken ohne gesundheitliche Bedenken zu haben, dann sollte ein Wasserfilter installiert werden. Hier gibt es heute zahlreiche Modelle, die allen Anforderungen gerecht werden können.

Immer mehr Menschen in Deutschland bevorzugen Leitungswasser als Trinkwasser

Eine Forsa-Studie hat zu diesem Thema insgesamt 1.006 Bundesbürger befragt und die Auswertung aller Daten zeigt ganz klar einen Trend zum Leitungswasser als Trinkwasser. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie entweder zusätzlich zu gekauften Getränken oder aber ausschließlich auf Trinkwasser aus dem Wasserhahn setzen. Um diese Zahlen noch etwas zu differenzieren: Etwas über zehn Prozent der Befragten bestätigten, dass sie ausschließlich Leitungswasser tränken - rund die Hälfte versetzt dieses zusätzlich mit Kohlensäure.

Gerade beim Thema Wassersprudler haben die Autoren der Studie nochmals nachgefragt und fanden so heraus, dass auch Geschmacksbeisätze sehr beliebt sind. Gesundheitsexperten sehen auch hier einen großen Vorteil von gekauften Limonaden, denn durch die Selbstdosierung kann man eigenständig entscheiden, wie viel Zucker dem Trinkwasser beigesetzt wird.

Wasser und Mineralstoffe

Es ist nicht garantiert, dass Wasser aus der Flasche mehr Mineralien enthält als Leitungswasser. Und selbst wenn es mehr Mineralien enthielte: Unser Bedarf an Mineralien wird in erster Linie durch feste Nahrung gedeckt. Wenn diese nicht ausreicht, ist auch der Mineralstoffgehalt des deutschen Leitungswassers völlig ausreichend. Nehmen wir zu viele Mineralien auf, was bei hochmineralisiertem Flaschenwasser in der Regel der Fall ist, werden sie ungenutzt wieder ausgeschieden.

Die vermehrte Nutzung von Leitungswasser als Trinkwasser ist zudem gut für die Umwelt, denn Flaschenwasser belastet dieser mehr als die meisten Menschen denken. So kann durch Leitungswasser auf lange Transportwege von LKWs und die Produktion von Glas- und Plastikflaschen, Verschlussdeckeln, Etiketten und Kisten verzichtet werden.

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