PFAS

Millionen Menschen könnten ewige Chemikalien im Trinkwasser haben

 Robert Klatt

Trinkwasser mit ewigen Chemikalien (PFAS) )kcotS ebodAtohS-lexiP(Foto: © 

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS), die auch als ewige Chemikalien bezeichnet werden, werden in der Natur kaum abgebaut. Millionen Menschen konsumieren deshalb Trinkwasser, das mit den Chemikalien kontaminiert ist.

Pembroke (U.S.A.). Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) sind eine Gruppe mit mehreren Tausend einzelnen Chemikalien. Diese auch als ewige Chemikalien bezeichneten Stoffe werden unter anderem in beschichteten Pfannen, Outdoorkleidung, Outdoorkleidung und Pizzakartons verwendet. In der Umwelt werden PFAS kaum abgebaut. Inzwischen existieren mehrere Studien, laut denen die Chemikalien Krebs auslösen könnten und die Leber- und Schilddrüsenfunktion stören.

Wissenschaftler des U.S. Geological Survey (USGS) haben deshalb untersucht, ob das Grundwasser in den U.S.A. PFAS enthält. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass etwa 71 bis 95 Millionen Menschen Trinkwasser konsumieren, dass mit diesen Chemikalien kontaminiert ist.

„Die Ergebnisse dieser Studie deuten auf eine weit verbreitete PFAS-Kontamination im Grundwasser hin, das für die öffentliche und private Trinkwasserversorgung in den USA verwendet wird. Dieses neue Prognosemodell kann helfen, Prioritäten für künftige Probenahmen zu setzen, um sicherzustellen, dass die Menschen nicht unwissentlich kontaminiertes Wasser trinken.“

Künstliche Intelligenz ermittelt PFAS-Kontamination

Laut der Publikation im Fachmagazin Science haben die Forscher zunächst Grundwasserproben auf PFAS untersucht. Sie konnten so ermitteln, wie unterschiedliche Faktoren, darunter etwa die Brunnentiefe, sich auf den PFAS-Anteil im Grundwasser auswirken.

Karte zeigt Wahrscheinlichkeit für PFAS im Grundwasser
Karte zeigt Wahrscheinlichkeit für PFAS im Grundwasser )yevruS lacigoloeG .S.U(Foto: ©

Anschließend hat eine speziell entwickelte Künstliche Intelligenz (KI) ermittelt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für eine PFAS-Kontamination des Grundwassers in unterschiedlichen Regionen ist. Die Ergebnisse haben die Forscher anschließend mit Daten kombiniert, die zeigen, wie viele Menschen ihr Trinkwasser aus den verseuchten Grundwasserspeichern erhalten.

Florida, Kalifornien und Co.

Florida und Kalifornien sind demnach die Bundesstaaten mit der größten Bevölkerung, in denen das Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung aus kontaminierten Grundwasserquellen stammt. Außerdem ist das Trinkwasser von privaten Brunnen, die Grundwasser aus anderen Grundwassertiefen beziehen als öffentliche Brunne, in Michigan, Florida, North Carolina, Pennsylvania, New York und Ohio potenziell mit PFAS kontaminiert.

Wie die Autoren erklären, hat ihre Studie lediglich ermittelt, ob das Grundwasser potenziell mit ewigen Chemikalien kontaminiert ist. Wie hoch deren Konzentration ist, kann die Forschungsmethode hingegen nicht beantworten. Es sind deshalb weitere Tests nötig, um die Belastung der Menschen genau zu ermitteln.

Science, doi: 10.1126/science.ado6638

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