Robert Klatt
In Deutschland wurde 2022 ein neuer Sonnenrekord gemessen. Der besonders trockene und heiße Sommer sind laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) eine direkte Folge des Klimawandels.
Offenbach am Main (Deutschland). Laut der vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurde im Sommer 2022 ein neuer Sonnenrekord gemessen. Zudem war es in Deutschland zu heiß und zu trocken, erklärt Andreas Friedrich.
„Demnach ist es der sonnigste Sommer, seitdem die Sonnenscheindauer aufgezeichnet wird, also seit 1951.“
Laut den Messungen des DWD und der Prognose der Meteorologen, kommt es bis zum Monatsende des August 2022 zu 817 Sonnenstunden. Bisher lag der Sonnenrekord im Jahr 2003 bei 793,3 Stunden. Zudem bestätigen die Daten des DWD die Ergebnisse einer Klimavorhersage, laut der es durch den Klimawandel auch in Deutschland heißer und trockener wird.
„Wir sehen eine Manifestierung der Klimaerwärmung.“
Erhoben wurden die Daten zu Temperaturen, Sonnenscheindauer und Niederschlag mit rund 2.000 bundesweit verteilten Messstationen. Besonders interessant ist laut den Meteorologen neben den Sonnenstunden vor allem die mittlere Temperatur im Sommer, die ebenso wie die Regenmengen seit etwa 140 Jahren dokumentiert wird. Der Abschlussbericht mit den finalen Zahlen wird nach dem meteorologischen Herbstbeginn am 1. September veröffentlicht.
Wie der DWD erklärt, wird der aktuelle Sommer zu den heißesten seit Beginn der Aufzeichnungen gehören, wahrscheinlich aber nicht auf dem ersten Platz, sondern zwischen Platz zwei und Platz fünf landen.
„Der diesjährige Sommer wird zu den heißesten gehören, aber nicht auf Platz eins landen. Da geht es um wenige Zehntel Grad.“
In vielen Regionen wird der aktuelle Sommer zudem zu einem der trockensten Sommer seit Beginn der Wetterbeobachtung gehören. Wie Meteorologe Friedrich erklärt, kam es im Osten und im Süden kürzlich jedoch zu viel Starkregen.
„Dies hat dazu geführt, dass der Sommer zwar deutlich zu trocken ausfällt, aber deutschlandweit nicht unter die Top drei fällt.“
Wie eine Studie des Potsdam-Institutes für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, werden Hitzesommer wie im Jahr 2022 auch in klimatisch gemäßigten Regionen wie Deutschland immer häufiger auftreten. Das zeigen auch Daten des DWD, laut denen der Temperaturdurchschnitt in den Sommern der Jahre 2019 (19,2 Grad Celsius), 2018 (19,3 Grad Celsius) und 2003 (19,7 Grad Celsius) besonders hoch war.
„Dass wir solche Rekorde immer häufiger erleben, ist eindeutig ein Ergebnis des Klimawandels.“
Auch der aktuelle Sommer war überdurchschnittlich heiß. Im Juni 2022 lag der Temperaturdurchschnitt laut den vorläufigen DWD-Angaben bei 19,2 Grad Celsius und damit 2,3 Grad Celsius über dem international gültigen Vergleichswert der Jahre 1961 bis 1990.