Sättigungskonzentration

Niederschlagsmengen schwanken durch Klimawandel immer stärker

Robert Klatt

Regenmenge schwankt durch Erderwärmung immer stärker )kcotS ebodA007dn(Foto: © 

Die globale Erwärmung beeinflusst den Wasserkreislauf der Erde stark. Dadurch schwanken die Niederschlagsmengen immer stärker und die Prognose der Regenmengen wird immer schwerer.

Peking (China). Der Klimawandel und die globale Erderwärmung beeinflussen den Wasserkreislauf des Planeten stark. Wenn die Temperaturen steigen, nimmt die Sättigungskonzentration von Wassermolekülen in der Luft zu. Die Luft nimmt also deutlich mehr Wasser auf, nämlich bei 30 Grad Celsius etwa dreimal so viel wie bei 10 Grad Celsius. Der Klimawandel führt deshalb einerseits zu stärkeren Niederschlägen, weil das zusätzliche Wasser in der Luft wieder kondensiert und als Regen auf die Erde trifft.

Andererseits kommt es durch den Klimawandel immer öfter extremer Trockenheit, weil bei hohen Temperaturen mehr Wasser verdunstet, bis die höhere Sättigungskonzentration erreicht ist. Außerdem beeinflussen die höheren Temperaturen die atmosphärischen Zirkulationsmuster der Erde, was die lokalen Regenmengen ebenfalls stark beeinflusst.

Große Schwankungen bei Regenmengen

Laut einer Studie der Chinese Academy of Sciences (CAS) um Wenxia Zhang sorgt der Klimawandel deshalb dafür, dass die Regenmengen immer schlechter berechnet werden können und dafür, dass Extremwetterereignisse zunehmen. Ermittelt haben die Wissenschaftler dies laut ihrer Publikation im Fachmagazin Science anhand von fünf globalen und acht regionalen Wetterdatensätzen, die die täglichen Regenmengen des Zeitraums von 1900 bis 2020 enthalten.

Die Daten zeigen, dass die Niederschlagsmengen auf einem Großteil der globalen Landfläche (75 %) immer stärker schwanken. Im Mittel sind die täglichen Schwankungen im Untersuchungszeitraum um 1,2 Prozent pro Jahrzehnt gewachsen. Am stärksten ist der Effekt in Europa, wo die tägliche Variabilität um über sechs Prozent pro Jahrzehnt zugenommen hat. Außerdem sind Australien und der östliche Teil von Nordamerika stark betroffen.

Science, doi: 10.1126/science.adp0212

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