Robert Klatt
Der CO₂-Fußabdruck von Hunden und Katzen wird stark durch ihr Futter beeinflusst. Die Emissionen unterscheiden sich je nach Futterart um bis zu 689 Prozent.
São Paulo (Brasilien). In Deutschland leben laut dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. 10,3 Millionen Hunde und 16,7 Millionen Katzen. Diese Haustiere fressen jährlich etwa eine Million Tonnen Fleisch und sind damit für erhebliche CO₂-Emissionen verantwortlich. Eine Studie der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) unter Leitung von Kim Yavor ermittelte etwa kürzlich, dass ein mittelgroßer Hund während seines Lebens 8,2 Tonnen CO₂-Emissionen erzeugt.
„Das entspricht dem Treibhausgas-Ausstoß von 72.800 mit einem Auto gefahrenen Kilometern oder den Emissionen, die bei 13 Hin- und Rückflügen von Berlin nach Barcelona freigesetzt werden.“
Wissenschaftler der Universität São Paulo um Marcio Brunetto haben nun untersucht, wie stark der CO₂-Fußabdruck von Hunden und Katzen von ihrem Futter beeinflusst wird.
Dazu analysierten sie laut ihrer Publikation im Fachmagazin Scientific Reports den Verbrauch an Wasser und Land und die Treibhausgasemissionen von 618 Futtermitteln für Hunde und 320 für Katzen. Berücksichtigt wurden sowohl kommerzielle Fertigfuttermittel als auch Nahrungsmittel, die die Tierhalter selbst zubereiten.
Die Forscher stellten dabei fest, dass Trockennahrung für Hunde und Katzen das Klima deutlich weniger beeinflusst als feuchtes Futter. Grundsätzlich gilt dies auch für selbst zubereitete Nahrung, deren Klimabilanz jedoch bei Nassfutter etwas besser ausfällt als die analysierten Industrieprodukte.
Ein zehn Kilogramm schwerer Hund hat demnach einen jährlichen CO₂-Fußabdruck von 828 Kilogramm, wenn er nur Trockenfutter erhält. Wenn der Hund stattdessen nur Nassfutter bekommt, liegt sein CO₂-Fußabdruck bei 6.541 Kilogramm Kohlendioxid jährlich. Der Unterschied zwischen Trocken- und Nassfutter liegt also bei 689 Prozent.
Scientific Reports, doi: 10.1038/s41598-022-22631-0