Reduktion von FCKW

Ozonloch wird sich bis 2035 weitestgehend schließen

 Robert Klatt

Ozonloch über der Antarktis )sweN TIM ,ASAN(Foto: © 

Es wurde erstmals mit hoher statistischer Sicherheit belegt, dass das Ozonloch sich aufgrund der Reduktion von ozonschädigenden Chemikalien wie FCKW schließt. Wenn die Entwicklung anhält, schließt sich das Ozonloch bis 2035 komplett.

Cambridge (U.S.A.). Ozon in der Stratosphäre der Erde ist ein natürlicher Schutzschild vor der UV-Strahlung der Sonne. Die Wissenschaft hat 1985 entdeckt, dass es in der Ozonschicht über der Antarktis jedes Jahr zwischen September und Dezember ein Loch gibt. 1986 haben Forscher National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) belegt, dass das Ozonloch durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) verursacht wurde. Diese Chemikalien, die etwa in Kältemitteln verwendet wurden, führen in der Stratosphäre bei bestimmten Bedingungen zum Abbau von Ozon.

1987 wurde daraufhin das Montrealer Protokoll verabschiedet, ein internationales Abkommen, um die Produktion von FCKW und anderen ozonschädigenden Chemikalien zu reduzieren und schlussendlich komplett einzustellen. 2016 werden Hinweise auf eine Erholung der Ozonschicht entdeckt. Es war jedoch unklar, ob die Reduzierung des Ozonlochs tatsächlich auf die Reduktion von FCKW zurückgeht oder auf natürliche Faktoren wie El Niño, La Niña oder den Polarwirbel.

„Eine statistisch signifikante Zunahme von Ozon zu erkennen, ist relativ einfach. Schwieriger ist es, diese Veränderung bestimmten Ursachen zuzuordnen.“

Ozonloch schließt sich aufgrund der Reduktion von FCKW

Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben nun eine Studie publiziert, die mit hoher statistischer Sicherheit zeigt, dass die Erholung der Ozonschicht tatsächlich durch die Reduktion von ozonschädigenden Chemikalien verursacht wurde und dass natürliche Wetterveränderungen nur einen minimalen Anteil daran haben.

„Es gab bereits viele qualitative Beweise dafür, dass sich das Ozonloch über der Antarktis verbessert. Dies ist jedoch die erste Studie, die eine quantifizierte Sicherheit über die Erholung liefert. Das Ergebnis ist: Mit 95-prozentiger Sicherheit erholt sich die Ozonschicht. Und das ist fantastisch. Es zeigt, dass wir Umweltprobleme lösen können.“

Laut der Publikation im Fachmagazin Nature haben die Forscher mit einer quantitativen Methode ermittelt, welche Ursachen die Ozonheilung hat. Die Basis der Studie bildet das sogenannte „Fingerprinting“, eine Methode, die es ermöglicht, den Einfluss bestimmter Klimafaktoren von natürlichen Schwankungen zu unterscheiden. Es konnte so bestimmt werden, ob und welche messbaren Effekte die globale FCKW-Reduktion hat.

„Die Atmosphäre zeigt enorme, chaotische Variabilität. Unsere Aufgabe war es, das entstehende Signal der Ozonheilung aus diesem Hintergrundrauschen herauszufiltern.“

Die Forscher haben mehrere Simulationen der Erdatmosphäre erstellt, die zeigen, wie sich die natürliche Wettervariabilität, sinkende FCKW-Werte und eine Zunahme der CO₂-Konzentration auf das Ozonloch auswirken. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Ozonschicht sich durch eine Reduktion von FCKW erholt. Satellitendaten von 2005 bis heute bestätigen diesen Zusammenhang. Die Ozonheilung wird damit mit 95-prozentiger Sicherheit direkt durch die Reduktion von FCKW ausgelöst.

„Nach 15 Jahren Satellitenbeobachtung sehen wir das Signal mit hoher Sicherheit. Das gibt uns Vertrauen in unsere Methoden – und zeigt, dass Umweltprobleme durch internationale Maßnahmen gelöst werden können.“

Wenn die beobachtete Entwicklung anhält, könnte 2035 das erste Jahr ohne Ozonloch sein.

Nature, doi: 10.1038/s41586-025-08640-9

Spannend & Interessant
VGWortpixel