Robert Klatt
In Deutschland hat es in den letzten zwölf Monaten so viel geregnet wie noch nie seitdem Messbeginn 1881. Es kam jedoch in keinem der Monate zu einer Rekordniederschlagsmenge.
Offenbach am Main (Deutschland). Laut Messdaten des Deutschen Wetterdienst (DWD) hatte das Frühjahr 2024 in Deutschland die höchsten Temperaturen seit Aufzeichnungsbeginn. Die bundesweite Durchschnittstemperatur lag demnach bei 10,8 Grad Celsius, also 3,1 Grad Celsius höher als in der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990.
Nun hat der DWD publiziert, dass es in den letzten zwölf Monaten in Deutschland so stark geregnet hat, wie noch nie seitdem Messbeginn 1881. Wie Frank Kaspar, Leiter der Hydrometeorologie des DWD, erklärt, wurde jedoch in keinem der vergangenen zwölf Monate eine Rekordniederschlagsmenge gemessen.
„Dieser Rekord wurde erreicht, obwohl keiner der vergangenen zwölf Monate als Rekordmonat auffiel.“
Die Messungen des DWD zeigen, dass im untersuchten Zeitraum im bundesweiten Durchschnitt 1.070 Liter pro Quadratmeter in Deutschland niedergegangen sind. Der vieljährige Mittelwert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 liegt bei lediglich 789 Liter pro Quadratmeter.
Laut dem nationalen Klimaarchiv des DWD wurden in den letzten zehn Jahren eher unterdurchschnittliche jährliche Niederschlagssummen gemessen. Wie Kaspar erklärt, unterliegen die Regenmengen in Deutschland aber einem hohen Variabilität, schwanken also im zeitlichen Verlauf stark.
Studien zeigen, dass der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten zu deutlich mehr Extremwetterereignissen führen wird. Wie Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ermittelt haben, ist das Risiko für Hitzewellen und starke Dürren rund siebenmal häufiger. Parallel dazu kommt es aber auch öfter zu starken Regenfällen und Überschwemmungen, die laut einer Attributionsstudie des DWD durch den Klimawandel in Süddeutschland öfter auftreten.
