Robert Klatt
Der Klimawandel bedroht die Landwirtschaft in vielen Regionen. Eine neue Studie zeigt, dass auch der Reisanbau in Japan durch die höheren Temperaturen sinkt.
Tsukuba (Japan). Der Klimawandel führt in vielen Regionen zu höheren Temperaturen und Wasserknappheit. Unterschiedliche Studien zeigen, dass die globale Landwirtschaft, etwa der Weizenanbau in Deutschland und die Wein- und Olivenproduktion in Spanien und Portugal, dadurch stark belastet wird. Forscher der National Agriculture and Food Research Organization (NARO) haben nun untersucht, ob und wie der Klimawandel die Reisproduktion beeinflusst.
Laut der Publikation im Fachmagazin PNAS haben die Wissenschaftler für ihre Studie eine künstliche Wachstumskammer genutzt, die unterschiedliche Klimaszenarien mit LED-Leuchten simulieren kann. Als Basis für die simulierten Klimaszenarien wurden historische meteorologischen Daten von verschiedenen Standorten genutzt, in denen die Landwirtschaft derzeit Reis produziert, darunter auch Regionen mit bislang gemäßigtem Klima wie im japanischen Tsukuba.
Die simulierten Klimaszenarien zeigen, dass der Klimawandel und die daraus resultierenden höheren Temperaturen den Reisanbau stark beeinflussen. Im wärmsten Klimaszenario sank der Ertrag im Vergleich zu den Klimabedingungen der Neunzigerjahre um mehr als ein Drittel (-35 %). Außerdem nahm die Qualität der fünf untersuchten japanischen Reissorten durch die höheren Wachstumstemperaturen um bis zu 85 Prozent ab.
Laut den Wissenschaftlern liegt dies nicht nur an den höheren Temperaturen, die den Lebenszyklus der Reispflanzen stark beschleunigen, sondern auch an der höheren CO2-Konzentration, die laut Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) kürzlich die höchste Konzentration seit einer Million Jahre erreicht hat.
PNAS, doi: 10.1073/pnas.2316497121