Robert Klatt
Indien wird vom Klimawandel besonders stark getroffen. Nun wurde eine neue Rekordtemperatur in der Hauptstadtregion Delhi gemessen.
Mungeshpur (Indien). Hitzewellen treten durch den Klimawandel länger, intensiver und öfter auf. Laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ist davon vor allem Asien betroffen, das sich schneller als der globale Durchschnitt aufheizt. In Anbetracht der aktuellen Hitzewelle hat das India Meteorological Department (IMD) für die Hauptstadtregion Delhi eine akute Hitzewarnung ausgesprochen, laut der für Menschen in allen Altersstufen eine sehr hohe Gefahr von hitzebedingten Gesundheitsbeschwerden und Hitzschlägen besteht.
In Delhi wurde am Mittwoch, dem 29.05.2024, eine Temperatur von 50,5 Grad Celsius gemessen. In Mungeshpur, einem Vorort der Hauptstadt, hat die Behörde mit 52,3 Grad Celsius die bislang höchste Temperatur in Indien gemessen. Der alte Rekord aus dem Jahr 2016 lag bei 51 Grad Celsius und wurde in der Wüstenregion Phalodi im Bundesstaat Rajasthan gemessen. Die weltweit höchste Temperatur lag bei 56,7 Grad Celsius und wurde im Jahr 1913 im Death Valley in den U.S.A. dokumentiert.
Laut dem Meeresökologen Thon Thamrongnawasawat, der bereits im April vor einer Hitzewelle in Teilen von Asien gewarnt hat, ist für die Rekordtemperatur nicht nur der Klimawandel, sondern auch das Wetterphänomen El Niño verantwortlich.
„El Niño wird im Juni enden, aber die Temperaturen könnten in vielen Ländern in der ersten Hälfte dieses Jahres in die Höhe schießen.“
In großen Teilen von Südasiens und Südostasiens sorgt El Niño bereits seit etwa einem Jahr für hohe Temperaturen und eine anhaltende Trockenheit. Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) ist der Ansicht, dass das Wetterphänomen im Frühsommer enden wird und dass die Temperaturen dann merklich sinken.