Trockene Küsten

Solaranlagen sollen durch veränderte Luftströmungen Regen bringen

Robert Klatt

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Laut einer Simulation könnten Solaranlagen Luftströmungen so verändern, dass in trockenen Küstenregionen mehr Regen fällt.

Thuwal (Saudi-Arabien). In vielen Küstenregionen der Erde gibt es trotz der hohen Luftfeuchtigkeit kaum Regen. Dies ist auch an der arabischen Küste des Roten Meers der Fall, wo wegen der hohen Temperatur viel Wasser verdunstet. Weil nur wenig davon lokal abregnet, ist die Region eine der trockensten der Erde. Die Wissenschaft sucht deshalb seit Längerem noch Möglichkeiten, um die Feuchtigkeit zum Abregnen zu bringen. Erprobt wurde etwa das Impfen der Wolken mit Kondensationskeimen. Auch die benachbarten Vereinigten Arabischen Emirate versuchen mit Drohnen für mehr Regen zu sorgen. Alle bisherigen Versuche waren aber eher erfolglos.

Nun haben Wissenschaftler der King Abdullah University of Science and Technology im Journal of Hydrometeorology eine neue Möglichkeit vorgestellt, die die lokalen Niederschlagsmengen erhöhen soll. Sie untersuchten dazu mithilfe von Computersimulationen die Auswirkungen unterschiedlicher Oberflächenbedeckungen auf die lokalen Luftströmungen.

Dunkle Oberflächen für mehr Regen

Dabei fanden sie heraus, dass die Albedo (lateinisch albedo Weiße), eine Einheit für das  Rückstrahlvermögen diffus reflektierender Oberflächen, die Regenmenge beeinflussen kann. Eine Oberfläche mit einer niedrigen Albedo reflektiert wenig Licht und heizt sich deshalb auf. Dies führt dazu, dass sich die Luft darüber abkühlt. Durch den höheren Temperaturunterschied zur heißeren Meeresluft nimmt die Luftströmungen zu und es gelangt mehr Feuchtigkeit in das Landesinnere. Zudem zeigen die Simulationen, dass dunkle Oberflächen einen Effekt auslösen, der dazu führt, dass mehr Wasser in höhere Atmosphärenschichten gelangt, wo es dann kondensiert und abregnet.

Große Solaranlagen nötig

Die Ergebnisse der Simulation basieren auf einer Albedo von 0,2. Um dieses in der Praxis zu erreichen, müsste man jedoch eine gigantische Fläche mit Solaranlagen bedecken. Sie Simulation ermöglicht somit keine realistische Prognose darüber, ob der Effekt tatsächlich für mehr Regen sorgen könnte. Weitere Studien sollen deshalb nun untersuchen, ob dunkle Oberflächen tatsächlich die Regenmenge erhöhen könnten.

Journal of Hydrometeorology, doi: 10.1175/JHM-D-20-0266.1

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