Klimawandel & Hitzewellen

Sommer 2024 war in Deutschland deutlich zu warm

Robert Klatt

Warmer Sommer in Deutschland )kcotS ebodAnir_etik(Foto: © 

Der Sommer 2024 war laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) deutlich zu warm. Helgoland hat trotzdem im gesamten Jahr bisher keinen Sommertag erlebt.

Offenbach (Deutschland). GeoSphere Austria, der österreichische geologische, geophysikalische, klimatologische und meteorologische Dienst, hat kürzlich gemeldet, dass 2024 in Österreich wahrscheinlich einen neuen Temperaturrekord erreichen wird. Nun hat auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) neue Messdaten publiziert, laut denen der Sommer 2024 in Deutschland deutlich zu warm war. Laut den rund 2.000 Messstationen hat die Bundesrepublik 2024 ein „Wechselspiel von anfänglicher Kühle und finaler Hitze“ erlebt.

Die Temperaturen lagen im Durchschnitt bei 18,5 Grad Celsius. Dies sind 2,2 Grad Celsius mehr als in der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 und 0,9 Grad Celsius mehr als in der wärmeren Vergleichsperiode von 1991 bis 2020. Die Sonnenscheindauer von 712 Stunden hat die 654 Stunden der jüngsten Referenzperiode ebenfalls stark übertroffen (+ 9 %). Angesichts des Klimawandels gehen Forscher davon aus, dass die Temperaturen in den kommenden Jahren weiter zunehmen.

Starke regionale Unterschiede

Laut den Daten des DWD waren die Temperaturen in den einzelnen Regionen jedoch stark unterschiedlich. Der Höchstwert von 36,5 Grad Celsius wurde am 13. August 2024 in Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) gemessen. Am meisten Sommertage mit einer Mindesttemperatur von 25 Grad Celsius wurden in Sachsen und in den Flusstälern und Tieflagen in Süddeutschland gemessen. In diesen Regionen kam es auch zu den meisten heißen Tagen und Hitzewellen mit einer Temperatur von über 30 Grad Celsius.

Die Nordseeinsel Helgoland, in deren Umgebung kürzlich die höchste mittlere Wassertemperatur seit dem Beginn der regelmäßigen Messungen im Jahr 1962 dokumentiert wurde, hat hingegen im gesamten Jahr bisher keinen Sommertag erlaubt. Auch an der Ost- und Nordseeküste kam es nur zu wenigen Sommertagen.

Regenmenge auf Niveau der Referenzperioden

Die Regenmenge von rund 240 Liter pro Quadratmeter lag laut dem DWD bisher etwa auf dem Niveau der Referenzperioden. Es gab jedoch auch hier starke regionale unterschiedliche. In den Alpen ist mit 600 Liter pro Quadratmeter besonders viel Regen gefallen, während der Nordosten mit unter 150 Liter pro Quadratmeter eher trocken war.

Spannend & Interessant
VGWortpixel