Brimstone Energy

Start-up will klimaneutralen Zement herstellen

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • Das Start-up Brimstone Energy möchte klimaneutralen Zement aus Kalziumsilikat herstellen
  • Der Rohstoff ist auf der Erde in großen Mengen vorhanden
  • Im Optimalfall könnte das Verfahren sogar Negativemissionen erreichen, also CO₂ aus der Atmosphäre entfernen

Das von Bill Gates geförderte Start-up Brimstone Energy möchte klimaneutralen Zement herstellen. Aktuell verursacht die Zementindustrie etwa acht Prozent der globalen Kohlendioxidemissionen.

Oakland (U.S.A.). Die Zementindustrie verursacht etwa acht Prozent der globalen Kohlendioxidemissionen. Mit den bisher vorhandenen Technologien lassen sich diese Emissionen aber nicht vermeiden. Dies liegt daran, dass Zement aus Kalkstein hergestellt wird, der Kohlenstoff enthält. Im Herstellungsprozess wird aus Kalk Kalziumoxid und es wird Kohlendioxid freigesetzt. Aufgrund der Prozessemissionen würde die Prozessemissionen selbst dann Emissionen erzeugen, wenn ihre Energie vollständig aus erneuerbaren Quellen kommen würde.

Alle bisherigen Ansätze für die Produktion eines klimafreundlichen Zements konnten die Emissionen also nur reduzieren, aber nicht vollständig verhindern. Auch völlig neue Materialien etwa aus Magnesiumverbindungen, die Zement ersetzen sollten, konnten sich nicht durchsetzen. Es verbliebt bisher also nur die Möglichkeit, die Emissionen unmittelbar in der Produktion mit Carbon-Capture-and-Storage-Technologie (CCS) einzufangen. In der Industrie wird diese Methode aber kaum genutzt.

Portland-Zement aus Kalziumsilikat

Das Start-up Brimstone Energy hat nun einen klimaneutralen Herstellungsprozess für gewöhnlichen Portland-Zement angekündigt. Dieser basiert auf dem Rohstoff Kalziumsilikat, der in der Erdkruste in großen Mengen vorkommt. Weil Kalziumsilikat keinen Kohlenstoff enthält, würden die Prozessemissionen entfallen. Chemisch wäre der Zement trotzdem mit dem aus herkömmlichen Zementwerken identisch.

Zudem plant das Unternehmen noch weitere Materialien herzustellen, die dem Zement beigemischt werden. Bisher wurden dafür Schlacke aus Stahlwerken und Flugasche aus Kohlekraftwerken verwendet. Das Unternehmen erklärt überdies, dass in ihrem Prozess Magnesiumverbindungen entstehen, die Kohlenstoff binden. Im Optimalfall könnte der innovative Zementherstellungsprozess von Brimstone Energy sogar Negativemissionen erreichen.

55 Millionen Investitionskapital

Laut CNBC haben kürzlich zwei Investmentfonds 55 Millionen US-Dollar in das Start-up gesteckt. Dazu gehört Breakthrough Energy Ventures, ein Investmentfond von Bill Gates, der ausschließlich in Klimaschutztechnologien investiert.

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