Robert Klatt
Das US-Militär verursacht höhere CO₂-Emissionen als die meisten Länder. Ein schwimmendes Solarkraftwerk soll als Teil der Klimastrategie dabei helfen, dass die Armee bis 2050 kohlendioxidneutral wird.
Big Muddy Lake (U.S.A.). Laut einer Studie der Brown University aus dem Jahr 2019 würde das Militär der USA den 55. Platz bei den CO₂-Emissionen der Länder einnehmen, wenn es ein Land wäre. In Zukunft soll die US-Armee laut ihrer kürzlich präsentierten Klimastrategie (PDF) jedoch ihre Emissionen deutlich reduzieren. Bis zum Jahr 2050 soll die Armee dann komplett kohlendioxidneutral sein.
Dazu sollen alle Standorte eigene Microgrids erhalten, die mit Ökostrom versorgt werden. Bis zum Jahr 2035 sollen alle nicht-taktischen Fahrzeuge (Nontactical Vehicle, NTV) über einen elektrischen Antrieb verfügen.
Eine weitere Komponente zum Erreichen der Klimaziele sind Solarkraftwerke. Das US-Militär hat deshalb kürzlich im US-Bundesstaat North Carolina eine schwimmende Solaranlage auf dem Big Muddy Lake errichtet. Diese soll Fort Bragg, einen der größten Stützpunkte des Landes, mit klimaneutralem Strom versorgen. Die Leistung des schwimmenden Kraftwerks liegt bei 1,1 Megawatt. Eine im Jahr 2021 vor Singapur installierte schwimmende Solaranlage kommt auf eine Spitzenleistung von fünf Megawatt.
Es handelt sich bei dem Solarkraftwerk auf dem Big Muddy Lake um die größte Anlage im Südwesten der USA. Sie entstand durch eine Kooperation der US-Armee mit den Unternehmen Duke Energy und Ameresco. Neben den Solarpaneelen wurde auch ein Akkuspeichersystem mit zwei Megawattstunden Kapazität und zwei Megawatt Leistung installiert. Laut Oberst Scott Pence, Standortkommandant von Fort Bragg kann die Anlage die Fort Bragg vollständig mit erneuerbarem Strom versorgen.
„Dieses Projekt erfüllt die in unserer Klimastrategie der Armee eingegangene Verpflichtung, die Belastbarkeit zu erhöhen und gleichzeitig saubere Energie zu liefern und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Wenn wir mit lokalen Versorgungsunternehmen und der Industrie zusammenarbeiten, um die Belastbarkeit der Energieversorgung zu fördern und gleichzeitig das lokale Netz mit Strom zu versorgen, ist das eine Lösung, die für alle Beteiligten von Vorteil ist“, erklärt Rachel Jacobson, Assistant Secretary of the Army for Installations, Energy and Environment.