Mauna Loa auf Hawaii

Vulkanausbruch unterbricht längste CO₂-Messreihe der Welt

Robert Klatt

Vulkan Mauna Loa auf Hawaii )kcotS ebodAgnoR ytteB(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Das Mauna Loa Observatory (MLO) auf dem Mauna Loa auf Hawaii dokumentiert seit 1958 die atmosphärische CO₂-Konzentration der Erde
  • Ein Ausbruch des größten aktiven Vulkans der hat die längste CO₂-Messreihe der Welt nun unterbrochen

Ein Ausbruch des Mauna Loa auf Hawaii, dem größten aktiven Vulkan der Erde, hat die längste CO₂-Messreihe der Welt unterbrochen.

Hawaii (U.S.A.). Das Mauna Loa Observatory (MLO) in 3.397 Meter Höhe auf der Nordflanke des Vulkans Mauna Loa auf Hawaii ist eine der wichtigsten Einrichtungen der Klimaforschung. Das Langzeitexperiment des Forschers Charles Keeling wurde bereits 1958 installiert und dokumentiert seitdem den CO₂-Gehalt in der Atmosphäre. In der Forschung wird die grafische Darstellung des CO₂-Konzentrationsverlaufs, die als Beleg für den anthropogenen Klimawandel gilt, als „Keeling-Kurve“ bezeichnet.

Es handelt sich bei der Messreihe um die längste kontinuierliche Aufzeichnung. Bei der ersten Messung im März 1958 lag die atmosphärische CO₂-Konzentration bei 313 parts per million (ppm). Inzwischen ist die CO₂-Konzentration laut Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) auf 415 ppm angestiegen.

CO₂-Messreihe durch Lava unterbrochen

Ein Ausbruch des Mauna Loa hat die Messreihe nun unterbrochen. Aus dem größten aktiven Vulkan der Erde sind am Montag erstmals seit 1984 aus mehreren Spalten des Vulkans Lavaströme ausgetreten. Der größte Lavastrom hat die Zugangsstraße zum Mauna Loa Observatory erreicht und die Stromversorgung der Messstation gekappt.

Wie die NOAA meldet, mussten die Messungen daher eingestellt werden. Zugänglich ist die Forschungseinrichtung aktuell nicht. Es ist noch unklar, wann das MLO seinen Betrieb wieder aufnehmen kann. Glücklicherweise wurden bei dem Vorfall keine Mitarbeiter verletzt oder getötet. Auch bewohnte Gebiete hat die   bisher nicht erreicht.

Fortsetzung der CO₂-Messung an einem anderen Ort?

In einem Interview mit New Scientist erklärte der Atmosphärenforscher und langjähriger Leiter der Messstation Ralph Keeling, Sohn des Stationsgründers Charles Keeling, dass die CO₂-Messung fortgesetzt werden soll. Weil die Wiederherstellung der Stromversorgung einige Monate dauern könnte, denken die Verantwortlichen darüber nach, die Messgeräte zu bergen und an einem anderen Ort aufzustellen.

„Das ist nicht das Ende der Aufzeichnungen. Es ist die längste kontinuierliche und detaillierte Aufzeichnung. Selbst kurze Lücken im Datensatz könnten ihren Wert mindern.“

Zuvor wurde die Messreihe in den 1960er-Jahren durch Budgetkürzungen und 1984 durch einen Ausbruch des Mauna Loa nur zweimal unterbrochen. 

Vulkan als Standort

Charles Keeling wählte in den 1950er-Jahren den Vulkan Mauna Loa auf Hawaii als Standort für die Messstation, weil sich in dessen Nähe keine kontinuierlichen Störquellen wie Industrieanlagen befinden. Gelegentliche Störungen der CO₂-Messreihe durch den Vulkanismus können leicht herausgerechnet werden. 

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