Robert Klatt
Eine aktuelle Zählung des Kenya Wildlife Service (KWS) belegt eine Erholung der meisten Wildtierbestände.
Nairobi (Kenia). Der Kenya Wildlife Service (KWS), eine staatliche Organisation zum Erhalt der Nationalparks, hat nach mehreren Jahren aktualisierte Bestandszahlen verschiedener Säugetier- und Vogelarten veröffentlicht. Bei den meisten Arten der typischen Savannentiere verzeichnete die Wildschutzbehörde eine deutliche Zunahme. Dies zeigt laut des KWS die wichtige Rolle des ostafrikanischen Staats beim Erhalt der sogenannten Megafauna, die dieser trotz fehlender Einnahmen durch den Naturtourismus, während der Covid-19-Pandemie nachgekommen ist.
Die Zahl der Elefanten ist seit 2014 in Kenia demnach um zwölf Prozent gestiegen. Kenia entwickelt sich damit anders als die meisten Staaten des Kontinents, in denen die Anzahl der Elefanten in den letzten Jahren gesunken ist. Insgesamt leben in Afrika laut Schätzungen des KWS wieder mehr als 36.000 Elefanten. Die ehemals deutlich höhere Zahl wurde vor allem durch die illegale Wilderei dezimiert.
Auch die Zahl der Nashörner in Kenia verläuft entgegen dem kontinentalen Trend. Der KWS schätzt, dass aktuell mehr als 1700 Breit- und Spitzmaulnashörner in der Savanne des Landes leben. Dies ist eine Zunahme von elf Prozent gegenüber 2014. In anderen afrikanischen Staaten hat die Anzahl der Nashörner hingegen erneut abgenommen, weil die Tiere wegen ihrer Hörner noch immer illegal gejagt werden. Intensivierte Schutzmaßnahmen konnte dies laut des Kenya Wildlife Service in den lokalen Nationalparks fast vollständig verhindern.
Auch von den drei in Kenia lebenden Giraffenarten gibt es positive Nachrichten. In nur sieben Jahren ist deren Anzahl von 23.000 Tieren auf mehr als 34.000 Tiere gestiegen. Die Behörden erklären jedoch, dass dieser schnelle Anstieg teilweise auch auf veränderte Zählmethoden zurückzuführen sein könnte.
Ebenfalls positiv entwickelt haben sich die Löwen- und Zebrabestände. Sorgenkinder sind in Kenia weiterhin verschiedene Antilopenarten und -unterarten, die teilweise endemisch in dem Land vorkommen. Vom Östlichen Bongo (Tragelaphus eurycerus isaaci) soll es nur noch 150 Tiere geben. Auch die Östlichen Rappenantilope (Hippotragus niger roosevelti) ist vom Aussterben bedroht. Lediglich der die Hirolas (Beatragus hunteri) ist aufgrund intensiver Bemühungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen, liegt aber noch immer bei nur etwa 500 Tieren.