Klimawandel

Zahl der Hitzetage in Deutschland hat sich verdreifacht

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • In Deutschland hat sich die Anzahl der Hitzetage seit den 1950er-Jahren verdreifacht
  • Sollte die globale Erwärmung anhalten, sind in den kommenden Jahrzehnten bis zu 20 Hitzetage pro Jahr in Süddeutschland zu erwarten

In Deutschland hat die Anzahl der Hitzetage durch den Klimawandel seit den 1950er-Jahren stark zugenommen. Die Eistage im Winter nehmen hingegen ab.

Hamburg (Deutschland). In Deutschland wird es laut einer Studie des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) durch den Klimawandel in den kommenden Jahren wärmer und trockener. Wie kürzlich auf dem Extremwetterkongress 2022 (EWK2022) in Hamburg berichtet wurde, hat der Klimawandel bereits in den letzten Jahrzehnten zu einer starken Zunahme der Hitzetage geführt. Als Hitzetag gilt ein Tag mit einer Lufttemperatur von mindestens 30 Grad Celsius.

Über ganz Deutschland gemittelt hat die Anzahl der Hitzetage sich seit den 1950er-Jahren von etwa drei Hitzetagen jährlich auf nun neun Hitzetage jährlich verdreifachte. Die Anzahl der Eistage, an denen die Lufttemperatur unter 0 Grad Celsius liegt, ist im identischen Zeitraum von 28 Tage jährlich auf 19 Tage jährlich gesunken.

Temperaturen über 40 Grad

Zudem wurde erstmals am 20. Juli 2022 während einer Hitzewelle in Hamburg eine Tageshöchsttemperatur von 40,1 Grad Celsius gemessen. Zuvor wurde so weit nördlich in Mitteleuropa noch keine Temperatur von über 40 Grad Celsius dokumentiert. Wie eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigt, gefährden solch hohe Temperaturen zunehmend die Menschen in Deutschland.

Auch in vielen anderen europäischen Regionen kommt es seit den 1950er-Jahren signifikant öfter zu Hitzewellen. Wie eine Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zeigt, führt der Klimawandel dazu, dass Hitzewellen die jüngste Generation siebenmal häufiger treffen.

20 Hitzetage jährlich in Süddeutschland möglich

Laut der Präsentation auf dem EWK2022 sind in den kommenden Jahrzehnten bis zu 20 Hitzetage pro Jahr in Süddeutschland möglich.

„Dieser Effekt ist eine Folge der globalen Erwärmung und des damit auch in Deutschland erfolgenden deutlichen Temperaturanstieges. Bei ungebremstem Treibhausgasausstoß wird für den Zeitraum 2031 bis 2060 eine weitere Zunahme um fünf bis zehn heiße Tage im Jahr in Norddeutschland und 10 bis 20 heiße Tage in Süddeutschland erwartet.“

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