Neue Erkenntnis

Erdähnlicher Exoplanet um Doppelstern entdeckt

 D. Lenz

So umkreist der Exoplanet OGLE-2013-BLG-0341LB b seine zwei Zentralgestirne. )vog.asan(Foto: © 

Der Fund des erdähnlichen Exoplaneten OGLE-2013-BLG-0341LB b bringt Astronomen neue Erkenntnisse bei der Suche nach außerirdischem Leben.

Columbus (U.S.A.). Seit den letzten Jahren werden fast täglich neue Exoplaneten, also Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, entdeckt. Empfindlichere Teleskope und neue Verfahren zum Aufspüren extrasolarer Planeten kommen den Astronomen bei ihrer Suche nach einer zweiten Erde zu Gute.

Neue Planetenfunde bringen manchmal auch Überraschungen mit sich. So hielt man beispielsweise Exoplaneten, die sich um mehr als einen Stern auf stabilen Umlaufbahnen bewegen, für nicht möglich – bis die ersten Exoplaneten gefunden wurden, die um einen Doppelstern- oder sogar um ein Vierfachsystem kreisen. Allerdings bewegen sich die Exoplaneten in Mehrfachsystemen in einem so großen Abstand um die Zentralgestirne, dass Astronomen annahmen, dass der große Abstand Voraussetzung für die stabile Umlaufbahnen sei.

Enge Umlaufbahnen um Doppelsterne sind doch möglich

Das Forscherteam um Andrew Gould und Scott Gaudi von der Ohio State University hat nun um den 3.000 Lichtjahre entfernen Stern OGLE-2013-BLG-0341LB, einem Doppelsternsystem, den erdähnlichen Exoplaneten OGLE-2013-BLG-0341LB b entdeckt. Bisher kannten Astronomen nur Gasriesen, die mit großem Abstand um das Mehrfachsystem kreisten.

Der neu entdeckte Exoplanet umkreist sein Zentralgestirn in ungefähr dem gleichen Abstand wie die Erde die Sonne umkreist.

Eisige Temperaturen auf OGLE-2013-BLG-0341LB b

Obwohl der Abstand zum Stern sehr gering ist, herrschen auf OGLE-2013-BLG-0341LB b minus 213 Grad Celsius, wie die Forscher im Fachmagazin Science schreiben. Damit ist es auf dem Exoplaneten sogar kälter als auf dem Jupitermond Europa, der von einem dicken Eispanzer bedeckt ist.

Der Grund für die extreme Kälte auf OGLE-2013-BLG-0341LB b ist die geringe Masse der zwei Sterne. Diese betragen nur etwa 15 Prozent der Masse unserer Sonne. Dadurch strahlen die zwei Sterne etwa 400 Mal schwächer und OGLE-2013-BLG-0341LB b bekommt weniger Wärme durch sein Zentralgestirn.

Neue wichtige Erkenntnisse

Auch wenn auf diesem Exoplaneten durch die extremen geringen Temperaturen kein Leben möglich ist, so haben die Astronomen durch seine Existenz viele wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Astronomen wissen jetzt, dass sie bei ihrer Suche nach einer zweiten Erde oder nach außerirdischem Leben Mehrfachsysteme nicht kategorisch ausschließen dürfen. Gaudi ergänzt: "Die Hälfte der Sterne in unserer Galaxie befinden sich in Doppelsternsystemen."

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